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Mein iPhone 3GS – Teil 3: Der App-Store

Mit etwas Verspätung auf Grund von Prüfungen folgt nun Teil 3 meiner iPhone-Serie. Das Gerät Die Software Der App-Store Fazit […]

App-Store auf dem iPhoneMit etwas Verspätung auf Grund von Prüfungen folgt nun Teil 3 meiner iPhone-Serie.

  1. Das Gerät
  2. Die Software
  3. Der App-Store
  4. Fazit

Ein fabrikneues iPhone bringt nur die rudimentärsten Funktionen mit, wie ich im letzten Teil erläutert habe. Anfangs hieß es seitens Apple noch, dass Funktionserweiterungen über Web-Apps, also spezielle Websites, die man in Safari aufruft, möglich sein sollen. Das funktioniert auch ganz gut, denn man kann jede Website als eigenes „Programm“ den Home-Screens hinzufügen. Jedoch sind natürlich die Möglichkeiten eines Programms im Browser recht beschränkt. Daher gibt es seit mittlerweile einem Jahr den App-Store, in dem es unzählige Programme für das iPhone zum Download gibt – teils kostenlos, teils für einige Cent.

Müll

Schätzungsweise 80-90% der Apps im App-Store sind schlichtweg Müll: entweder sie bieten keinen sinnvollen Mehrwert, oder sie sind zwar von der Idee her gut, aber miserabel umgesetzt, oder es sind mehr oder weniger sinnlose Spiele. Gerade letzteres macht den Großteil des App-Stores aus – und leider ist die Qualität dabei meist ziemlich mies. Grafisch und Spielerisch sind die meisten Spiele vergleichbar mit den üblichen billigen Browser-Flash-Games für langweilige Bürojobs. Nur wenige Spiele stechen hervor, so zum Beispiel Need for Speed Undercover.
Der Rest aber ist durchaus einen Blick und teilweise auch einige Cent wert. Durch die größtenteils sehr niedrigen Preise ist die Hemmschwelle, etwas zu kaufen, recht niedrig – dazu kommt noch, dass ein großer Teil des Verkaufspreises tatsächlich an den Entwickler geht.

Die Must-Haves

Ich glaube die erste App, die ich heruntergeladen habe, war Remote von Apple. Damit wird das iPhone zum Ersatz der Apple Remote, die bei neueren Macs ja leider nicht mehr dabei ist – eine komplette Steuerung von iTunes ist damit möglich. Auf Parties ist es damit sogar denkbar, dass die Gäste mit ihren iPhones darüber Musikwünsche an den „iTunes DJ“ (früher Party-Jukebox) senden. Super! Und dazu noch kostenlos.
(Übrigens gibt es noch eine Remote-App von Apple: Keynote Remote für die Fernsteuerung von Keynote-Präsentationen. Kostet allerdings 79 Cent.)

FahrplanEbenfalls ziemlich nützlich ist Mobile Butler, mit dem eine Übersicht über verbrauchtes Inklusivvolumen gewonnen werden kann. In der Lite-Version kostenlos, wer zusätzlich seine letzten Rechnungsbeträge und eine Hochrechnung auf Monatsende möchte, zahlt 1,59€.

Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, kommt um das kostenlose Fahrplan nicht herum – es zeigt Haltestellen in der Nähe an und bietet eine deutschlandweite Routenberechnung an, die offenbar auf die gleichen Daten wie bahn.de zugreift.

Messaging, Twitter und Social Networks

IM+Für Instant Messaging gibt es im Prinzip zwei Programme, die in Frage kommen: IM+ und Beejive. Beide kosten 8 Euro, da sie den Push-Service von Apple nutzen (wodurch Nachrichten auch dann aufs iPhone kommen, wenn das Programm nicht läuft). Ich hatte mich für IM+ entschieden, welches ich seltsamerweise heute nicht mehr im Store gefunden habe – tatsächlich denke ich, dass Bejive die bessere Wahl gewesen wäre. Aber nochmal 8 Euro möchte ich nicht ausgeben, und IM+ in der Version die ich habe funktioniert mit allen notwendigen IM-Protokollen (Jabber, ICQ, MSN, Skype, Twitter).

TwitterrificFür Twitter habe ich mir allerdings ein extra Programm geholt: das kostenlose Twitterrific, das seinen Apple Design Award mehr als verdient hat. Es fehlt lediglich noch eine Nutzung es Push Notification Service, dann wäre das Programm perfekt. Die meisten Tweets haue ich inzwischen darüber raus. URL-Shortener, Bildupload und Ortsupdates werden genauso unterstützt wie mehrere Accounts. Für 3 Euro entfernt man die Werbung, die mich aber nicht stört.

IRC funktioniert ziemlich gut mit Colloquy (1,59€), bekannt vom gleichnamigen OS-X-Programm. Kann alles was man sich wünschen kann.

Fehlen noch die Social Networks. Sowohl Facebook als auch StudiVZ bieten kostenlose Apps an, um gesteuert zu werden. Während die Facebook-App ziemlich gut sein sollist (ich bin allerdings nicht bei Facebook), ist die StudiVZ-App leider recht sinnlos und bietet fast keine Funktionen.

Sonstige Empfehlungen

Für Netzwerkadministratoren sinnvoll ist Mocha VNC, mit dem Fernwartung per VNC betrieben werden kann. Das funktioniert erstaunlich gut und ist in der Lite-Version kostenlos. Außerdem ganz praktisch ist iStat, bekannt vom bekannten OS-X-Dashboard-Widget. Das Programm kann einige Daten des iPhones anzeigen und außerdem auf Macs per WLAN zugreifen und deren Daten anzeigen. Allerdings nicht wirklich die 1,59€ wert.

Super ist auch Groceries – ein digitaler Einkaufszettel mit einer beeindruckenden Auwahl an vorkonfigurierten Produkten. Man kann Listen für mehrere Läden anlegen und die Abfolge der Abteilungen (Gemüse, Kühlregal, …) individuell festlegen. Kostet 3,99€.

Der Rest

Apps in iTunes

AroundMe zeigt Läden, Restaurants etc. in der Nähe an und ist kostenlos. Zwar sind die Daten nicht überall hochaktuell, praktisch ist es aber allemal. Cataica ist ein Asteroids-Klon mit hübscher Grafik, der mal kostenlos war, jetzt aber wieder 79 Cent kostet.
Convertbot kann Einheiten aller möglicher Dinge ineinander umrechnen (Währungen, Gewicht, Datenmengen, …) und ist kostenlos.
Die Google Mobile App ist nichts anderes als eine Sammlung von Links auf die einzelnen Google-Dienste und momentan recht sinnlos. Möglicherweise wird in Zukunft Google Latitude integriert, das ist momentan aber leider nicht der Fall.
iVerkehr ist zwar nicht gerade hübsch oder intelligent designt, bietet aber aktuelle Staudaten inklusive Karte und Umkreissuche. Praktisch für Autofahrer und 2,99€ sind es wert.
Labyrinth ist ein Spiel, das den Bewegungssensor des iPhones nutzt. Ist allerdings nicht soo toll, und keinesfalls die 2,39€ wert. Die Lite-Version reicht völlig, wenn man sowas will.
MobileTV von der Telekom bietet Fernsehen über das Handynetz an. Ist ganz nett, allerdings gibt es momentan nur ein paar Privatsender (Pro7, RTL, …) und Fußball. Funktioniert nicht im WLAN und die Bildqualität ist jetzt auch nicht gerade super.
MotionX GPS Lite war die einzige kostenlose GPS-App, die ich gefunden habe. Man kann damit Wegpunkte setzen und z.B. die aktuelle Geschwindigkeit ermitteln. Allerdings ist das Programm hässlich wie die Nacht (verwendet nicht das normale iPhone-Look-and-Feel) und findet meist nicht genug GPS-Satelliten. Trotzdem braucht man sowas manchmal.
Parking Buddy kann die aktuelle Position speichern und führt einen hinterher dort hin zurück. Ist vor allem dafür gedacht, in einer fremden Stadt sein Auto wieder zu finden. Ob das allein 79 Cent wert ist?
WordPress ist das offizielle Programm um WordPress-Blogs zu bedienen. Funktioniert so mittelmäßig (ich arbeite eigentlich fast ausschließlich mit der Web-Oberfläche), ist aber praktisch, um schnell nach neuen Kommentaren zu gucken. Kostenlos.

Navigation

Noch ein Wort zu Navigation. Grundsätzlich ist das ja mit Google Maps möglich. Man kann ein Ziel eingeben und sieht dann auf der Karte die Route und die eigene Position. Allerdings liest Google Maps keine Anweisungen vor, die Route lässt sich nicht bearbeiten und das manuelle weiterklicken von Kreuzung zu Kreuzung lenkt schnell vom Straßenverkehr ab. Für den Notfall geht es, aber richtige Navigation sieht anders aus. Da echte Navigations-Apps aus rechtlichen Gründen eigenes Kartenmaterial mitbringen müssen, sind diese leider recht teuer. Der bekannteste (weil erste) Vertreter dürfte der Navigon MobileNavigator sein, der im Prinzip den gleichen Funktionsumfang bietet wie ein normales Navigationsgerät. Allerdings kostet die App 80 Euro, die ich mir bisher nicht geleistet habe. Wenn man allerdings ein iPhone hat und sich überlegt ein Navi zu kaufen – warum nicht.

Die andere Seite

Zur Zeit lassen sich nur Programme aus dem offiziellen App-Store von Apple installieren. Diese unterliegen strengen und teilweise undurchsichtigen Richtlinien – viele nützliche Programme werden von Apple abgelehnt und kommen nicht in den App Store (z.B. alternative Browser, VoIP-Programme und Programme, die fehlende Einstellungsmöglichkeiten nachrüsten). Wer so etwas vermisst, kann natürlich sein iPhone „jailbreaken“, also im Prinzip die Firmware hacken, und sich in alternativen App-Stores solche Programme holen. Ich habe das bei meinem iPhone allerdings nicht gemacht und kann daher auch nichts über das dadurch entstehende Zusatzangebot an Apps sagen.

Soweit Teil 3 meiner iPhone-Serie. In Teil 4 wird ein Fazit folgen. Hat das iPhone meine Erwartungen erfüllt? Was ist schlecht? Warum habe ich keinen Jailbreak durchgeführt? Was wünsche ich mir für die Zukunft?