Es ist Dienstagmorgen, wir sind im tiefsten Bayern, der Himmel ist grau. Aber das ist egal, denn wir sind zur i3-Probefahrt beim BMW-Händler verabredet. Hinter all den 4ern, 5ern und 6ern im Autohaus versteckt sich eine hölzerne Plattform, auf der ein Auto steht – ein Kleinwagen zwar, aber einer, der die Blicke auf sich zieht. Denn „normal“ sieht er nicht aus, der i3. Klassisch schön auch nicht unbedingt. Ein bisschen erinnert er an einen Asiaten, ein bisschen an eine Konzeptstudie. Kein Wunder, denn an dieser ist er noch erstaunlich nah dran – okay, er hat noch halbwegs normale Türen bekommen, aber ansonsten behielt der i3 das futuristische Aussehen seines Prototyps, das so – gerade bei BMW – sehr ungewohnt erscheint.
Dieser Eindruck setzt sich beim Einsteigen fort. Der Viersitzer hat zwar im Prinzip 5 Türen, die hinteren sind jedoch hinten angeschlagen und lassen sich auch nur öffnen, wenn die vorderen geöffnet sind. Dann allerdings lässt es sich extrem komfortabel auch in den Fond einsteigen.
Innen begrüßen uns Sportsitze, eine Vielzahl an Armaturen sowie ungewohnte Oberflächen aus Naturfasern, wahlweise auch Holz. Genau wie bei der Karosserie, die aus Carbon besteht, setzt BMW beim i3 auf innovative Werkstoffe. Das hat dann zur Folge, dass sich die Karosserie leicht eindrücken lässt und der Innenraum ein wenig an einen Bioladen erinnert. Jedoch wirkt das alles überhaupt nicht billig, sondern im Gegenteil sehr hochwertig und edel.
Der Bordcomputer verfügt über ein großes Display in der Mitte, und wird BMW-typisch über ein Drehrad gesteuert. Das geht erstaunlich flüssig. Das System selbst dürfte etwas intuitiver sein, ist aber durchaus akzeptabel. Der Fahrer hat ein zweites Display, auf dem Fahrinformationen (etwa Geschwindigkeit und Reichweite) angezeigt werden. Analoge Anzeigen sucht man vergeblich.
Gestartet wird über einen Schalthebel am Lenkrad; Media-Tasten sowie die Tempomat- und Abstandshalterungssteuerung befinden sich auf dem Lenkrad. Ein Motorstartgeräusch gibt es natürlich nicht, denn wie es sich für ein modernes Auto gehört, hat der i3 natürlich einen Elektromotor.
Der bringt es auf 170 PS, wie üblich bei Elektroantrieben lässt man damit im Stadtverkehr praktisch alles konventionell betriebene an der Ampel stehen. Gefühlt zieht der Smart electric drive von der Konkurrenz, den z.B. car2go zum Einsatz bringt, noch etwas schneller weg, aber ab ca. 30-40 km/h kommt auch der i3 ordentlich auf Touren. In 7,2 Sekunden ist man bei 100 km/h – für ein schnelles Überholmanöver reicht das. Ansonsten zeichnet er sich durch eine sehr gute Straßenlage trotz Kinderwagen-Rädern aus, sowie durch extreme Energierückgewinnung, wenn man vom Gas geht. Die Bremse haben wir im Stadtverkehr praktisch nie benötigt: geht man vom Gas, kommt der i3 aus normaler Geschwindigkeit ungefähr so schnell zum stehen, als würde man mittelstark bremsen. Es ist uns wiederholt passiert, dass wir vor einer roten Ampel vom Gas gingen und ein bis zwei Wagenlängen zu früh zum stehen gekommen sind, und das ganz ohne Bremse.
Die Reichweite soll bei 130-160 km liegen, im Sparmodus sogar bei bis zu 200 km. Nach unserer einstündigen Probefahrt wurde eine Restreichweite von ca. 85 km angezeigt, und wir sind nicht sehr sparsam gefahren.
Für längere Touren empfiehlt sich der i3 mit Range Extender – dann lässt sich die Batterie über einen kleinen konventionellen Motor benzinbetrieben wieder aufladen. Ansonsten lädt der i3 an einer üblichen Steckdose in ein paar Stunden; mit High-Speed-Spezialstecker, dessen Verbreitung derzeit wohl noch zu wünschen übrig lässt, ist er in gerade einmal 20 Minuten annähernd voll.
Als Sonderausstattung gibt es quasi alles, was das Herz begehrt – neben Tempomat, Stauassistent, Abstandshalter, Klimaanlage und Sitzheizung auch Harman-Kardon-Soundsystem, Fußgängerdetektor, Rückfahrkamera und automatischen Einparkassistenten. So lässt sich der Basispreis von 35.000 € auf bis zu 56.000 € steigern.
Der i3 ist kein gewöhnliches Elektroauto. Der Slogan „born electric“ ist Programm. Während andere Hersteller Elektroversionen ihrer Serienfahrzeuge bauen, hat BMW den i3 von Grund auf als Elektrofahrzeug konzipiert und war dabei durchaus mutig. Herausgekommen ist ein zwar nicht billiges, aber durchaus alltagstaugliches und attraktives Fahrzeug, das den Eindruck macht, als käme es ein paar Jahre aus der Zukunft. Diese kann mit dem i3 schon heute stattfinden, wenn man sich erstmal an die Karosserie gewöhnt hat.
]]>Und so haben sich mittlerweile verschiedene Strategien entwickelt, damit umzugehen. Von den meisten halte ich nichts. Denn es ist eigentlich recht einfach, sich ein sicheres, schnelles und universell (um nicht zu sagen „ubiquitär“) einsetzbares Passwort-System zu überlegen.
Aber zunächst mal zu den üblichen Strategien:
Wohl mit Abstand die häufigste Variante, die ich beobachten konnte.
Durch den Zwang vieler Dienste zu komplexen Passwörtern überlegt man sich ein oder vielleicht auch zwei oder drei vermeintlich sichere Passwörter, die man dann überall verwendet.
Vorteil: recht einfach zu merken, schwierig zu verlieren
Nachteil: man sollte niemals das gleiche Passwort für mehrere Accounts nehmen — wird es kompromittiert, sind alle Accounts damit potentiell unsicher. Außerdem: oft vergisst man, welches der zwei oder drei Passwörter nun gerade bei diesem Dienst verwendet wurde.
Eine immer beliebtere Lösung: man verwendet Dienste wie 1Password. Mit diesen lassen sich für jeden Account einzeln sehr komplexe Passwörter generieren, die man sich nicht merken muss, sondern die eine Software speichert und entsprechend einträgt. Man muss sich nur noch das Master-Passwort merken. Und für dieses kann z.B. ein einfach zu merkendes xkcd-Passwort verwendet werden.
Vorteil: Viele verschiedene, sehr komplexe Passwörter, die man sich nicht merken muss
Nachteil: Abhängigkeit von Software. Hat man diese nicht zur Hand, kann man sich nicht einloggen. Außerdem: wird das Master-Passwort kompromittiert, müssen alle Passwörter geändert werden. Zudem mag der eine oder andere Probleme damit haben, seine gesamten Passwörter einem Cloud-Dienst zur Verfügung zu stellen.
Von mir seit mittlerweile einigen Jahren verwendet, genügt das Passwortsystem allen Anforderungen: es sind sichere Passwörter, für jeden Dienst ein anderes und das alles ist einfach zu merken. Es erfordert nur einige Überlegung zu Beginn und etwas Übung.
Die Basis bildet ein möglichst sicheres Passwort, das idealerweise allen von diversen Diensten gestellten Anforderungen genügt. In der Praxis ist das etwas problematisch, weil viele Dienste Sonderzeichen verlangen, einige aber tatsächlich Sonderzeichen verbieten (!) — aber dazu später mehr.
Dieses möglichst sichere Basispasswort muss man auswendig lernen — wer aber z.B. bislang Lösung #1 verwendete, kann einfach ein schon gemerktes, sicheres Passwort nehmen.
In diesem Basispasswort werden nun einige Stellen „dynamisiert“ und abhängig vom jeweiligen Dienst gemacht. Beispiel: für den Google-Account wird an einer Stelle ein „G“ eingesetzt, beim Passwort für die Apple-ID steht an dieser Stelle ein „A“. Einfach den ersten Buchstaben zu nehmen, ist natürlich trivial. Und auch recht einfach zu erraten, sollte jemand einmal an zwei Passwörter des Systems kommen. Aber der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: es muss ja nicht der erste Buchstabe sein, sondern kann auch der zweite oder der letzte sein. Oder der Buchstabe, der im Alphabet nach dem dritten Buchstaben des Namens des Dienstes kommt. Auch Zahlen lassen sich einbeziehen, zum Beispiel die Länge des Dienstnamens oder eine wie auch immer geartete Übersetzung von Buchstaben in Zahlen. Das Ziel sollte nur stets sein, dass das resultierende Zeichen möglichst für jeden Dienst unterschiedlich ist.
Und dann muss es natürlich nicht nur ein einziges solches dynamisches Zeichen geben, sondern auch drei oder vier, die in das Basispasswort integriert sind, sind durchaus noch praktikabel.
Mit so einem System lassen sich für jeden beliebigen Dienst unterschiedliche, jedoch relativ einfach zu merkende Passwörter „errechnen“. Und wenn man das mehrmals täglich macht (beispielsweise beim Entsperren des Computers) bekommt man auch recht schnell Übung darin.
Noch ein Beispiel:
Das Basispasswort sei s7:☐Km.&☐zQ☐
— wobei mit ☐
die dynamischen Stellen markiert sind.
Das Passwort ist mit 12 Stellen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen relativ sicher.
Nun zum Regelwerk: die erste dynamische Stelle ist der Kleinbuchstabe, der vor dem ersten Buchstaben des Dienstnamens im Alphabet kommt. Beispiel Google-Account: vor dem G kommt das F, wir wollen es klein, also f. Die zweite dynamische Stelle ist der vorvorletzte Buchstabe des Dienstnamens als Großbuchstabe, beim Google-Account also ein G. Und die letzte dynamische Stelle ist die Länge des Dienstnamens plus 1 modulo 10 (damit es eine Stelle bleibt) — „Google“ hat 6 Buchstaben, +1 ist 7. Das resultierende Passwort für den Google-Account ist also s7:fKm.&GzQ7
— während das Passwort für die Apple-ID (Basiswort „Apple“) s7:zKm.&PzQ6
wäre und das für den Facebook-Account s7:eKm.&OzQ9
. Drei ähnliche, aber unterschiedliche Passwörter, denen man nicht ansieht, für welchen Account sie sind, ohne die Regeln zu wissen.
Vorteil: man muss sich recht wenig merken, hat für jeden Account ein anderes, recht sicheres Passwort und kann jedes Passwort recht schnell und ohne zusätzliche Software „ausrechnen“.
Nachteil: erfordert zu Beginn etwas Aufwand.
Ein solches System verwende ich nun seit fast vier Jahren. In der Praxis hat es sich als sehr gut erwiesen. Teilweise gibt es leider Dienste, die Sonderzeichen verbieten – z.B. EAs Origin-Spieleplattform — hier lasse ich die eben weg. Leider muss man sich merken, welche Dienste das sind. Und dann gibt es noch Spezialisten wie die Sparkassen, die nicht nur Sonderzeichen verbieten, sondern auch noch eine Maximallänge (!) von 5 (!!!) Zeichen in einem Passwort vorschreiben. Hier ist dann wirklich Hopfen und Malz verloren.
Ein doppeltes Passwort habe ich bislang — bei ca. 100 verschiedenen Accounts — nicht. Natürlich kommt das auf die Regeln für die dynamischen Teile an.
Bei manchen Diensten muss man sich überlegen, was genau der Dienstnamen ist — wenn z.B. Sonderzeichen im Namen sind oder Zahlen zum Namen gehören. Hier empfiehlt sich eine allgemeine Regel — in der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass man sich, wenn man es nicht mehr genau weiß, meist ohnehin jedesmal gleich entscheidet.
Die Berechnung dauert zu Beginn immer etwas. Bei häufig genutzten Passwörtern kennt man die dynamischen Teile jedoch recht schnell auswendig.
Idealerweise sollte man natürlich auch regelmäßig seine Passwörter ändern. Dafür kann man entweder eine weitere dynamische Stelle einführen, die beispielsweise aus dem Kalenderjahr errechnet werden kann, oder man ändert direkt das Basispasswort regelmäßig – die dynamischen Teile können ja beibehalten werden.
Es ist auch möglich, ein xkcd-Passwort als Basispasswort zu verwenden. Nur ist dann bei den dynamischen Stellen etwas mehr Kreativität gefragt – beispielsweise könnte man Buchstaben über ein standardisiertes Alphabet in komplette Worte übersetzen oder Zahlen ausschreiben.
Alles in allem lassen sich so – natürlich abhängig vom Basispasswort – sichere, unterschiedliche aber dennoch leicht merkbare Passwörter erzeugen.
Und natürlich lassen sich mit dem System auch Antworten auf die unsäglichen Sicherheitsfragen erzeugen.
Es ist wieder Herbst, es ist wieder iPhone-Zeit. Und es gibt nicht zwei neue Geräte, wie bisher (schwarz und weiß), sondern sage und schreibe acht. Auf das iPhone 5c mit seinen fünf Farben will ich hier nur ganz kurz eingehen: nette Idee, das Vorjahresgerät im Plastikgehäuse zu verkaufen, und es sieht auch gar nicht schlecht aus – das wirklich interessante Produkt ist aber natürlich das iPhone 5s – jetzt in drei Farben. Unverändert bleibt dabei nur die weiß/silber-Kombination des iPhone 5; wohl aufgrund der anhaltenden Kratzanfälligkeit des schwarzen iPhone 5 wurde dieses durch eine schwarz/graue Variante ersetzt, deren Metallrückseite um einiges heller ist und eher an Graphit erinnert. Die neue, dritte Variante ist eine weiß/gold-Kombination.
Leider ist es gar nicht so leicht, an das 5s zu kommen – offenbar gibt es sehr viel mehr 5c-Geräte. Bei der Markteinführung letzten Freitag im Apple Store Augsburg jedenfalls war das 5s in Rekordzeit ausverkauft, mit Schlangenplatz 305 hatte ich kein Glück mehr (das letzte 5s – in schwarz – ging ca. an Nummer 260, die beiden anderen Farben waren schon davor aus).
Heute im Apple Store Sindelfingen sah es kaum anders aus – 5s-Geräte wurden ausschließlich für Kunden, die einen Vertrag abschließen oder verlängern wollten, zurückgehalten. Offenbar gibt es Kontingente, die die Apple Stores für die Netzbetreiber erfüllen müssen. 10 Minuten nach Ladenöffnung konnte ich so das letzte goldene iPhone 5s erwerben – inklusive zweijährigem Knebelvertrag mit unglaublich schlechten Bedingungen bei der Telekom (60€ für 50 MBit/s, gedrosselt nach nur 1 GB).
Das Gold mag zunächst etwas verstörend klingen, es bilden sich unwillkürlich Assoziationen mit Gangster-Rap- oder Osteuropa-Mode, wenn man von einem goldenen iPhone hört.
Tatsächlich ist das Gold aber eher ein „Champagner“, je nach Licht wirkt es wie ganz normales Silber – es ist nur ein leicht wärmerer Farbton. Es wirkt weder billig, noch feminin oder osteuropäisch (wenn auch es dort sehr gut anzukommen scheint, gemessen an den Bussen voller Osteuropäer, die letzten Freitag in Augsburg gefühlt 80% der Schlange stellten).
Und: es sieht tatsächlich ziemlich gut aus.
Optisch ist es ansonsten kaum von einem iPhone 5 unterscheidbar, lediglich der Blitz ist größer geworden.
Und dann ist da natürlich der neue Home-Button, jetzt ohne Aufdruck, aber dafür mit metallischer Umrandung. Darunter verbirgt sich der Fingersensor, der das neue „Touch ID“-Feature ermöglicht.
Das ist – neben der schnelleren Kamera, was sich durch eine SloMo-Video-Option in der Kamera-App bemerkbar macht – dann auch praktisch das einzige Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum iPhone 5.
Die Authentifizierung an Multi-Touch-Geräten geschieht idealerweise biometrisch – die Erkennung durch das Display selbst scheint nur leider noch nicht fertig zu sein, weshalb sich Apple nun zunächst für einen Sensor unter dem Home-Button entschieden hat.
Bislang lässt sich der Fingerabdruck zum Entsperren des Geräts und für die Anmeldung im App Store nutzen. Es können beliebig viele Finger gespeichert werden, wobei die genaue Position auf dem Sensor egal ist.
Wie üblich ist Biometrie alles andere als sicher, wie der CCC feststellt – die Alternativen allerdings, normale Entsperrcodes, die wohl nicht einmal die Hälfte der Nutzer verwendet, oder die komplizierten Entsperrmuster von Android, schlägt „Touch ID“ um Längen. Im Alltag dürfte es mit die sinnvollste Art sein, wie man sein Telefon entsperrt.
Das funktioniert entweder so, dass man, wenn die Code-Eingabe erscheint, anstatt den Code einzugeben den Finger über den Sensor hält – oder indem man einfach auf den Home-Button drückt, um das Gerät aus dem Standby zu wecken. (Mir ist dabei aufgefallen, dass ich das Gerät immer über den Lock-Button aufwecke, hier ist nun etwas Umgewöhnung fällig).
Bei der Benutzung stellt sich außerdem unweigerlich die Frage, warum der Home-Button überhaupt noch ein Knopf ist, der gedrückt werden muss. Man erwischt sich erstaunlich häufig dabei, dass man Apps beenden will, indem man nur noch den Finger auf den Home-Button legt.
Wer sich übrigens fragt, wie „Touch ID“ im Apple Store präsentiert wird – die Ausstellungsgeräte haben dafür eine Demo-App.
Und sonst? iOS 7. Dazu ist eigentlich schon alles gesagt. Erwähnenswert sind höchstens noch die neuen Töne und Hintergrundbilder. Interessant übrigens, dass das Hintergrundbild, das auf der Packung des iPhone 5s abgebildet ist (weiß mit hellgrauen Punkten) nicht dabei ist – nur ein invertiertes, mit weißen Punkten auf hellgrauem Hintergrund, was aber irgendwie nicht so gut zum ansonsten weißen iPhone passen will.
Tatsächlich gibt es sonst bislang kaum spürbare Veränderungen zum iPhone 5. Besitzer von iPhone 4 oder 4S werden natürlich das größere 4″-Display bemerken, sowie das sehr viel geringere Gewicht und die längere Akkulaufzeit (letztere habe ich noch nicht getestet, gehe aber mal davon aus, dass sie ähnlich gut wie beim iPhone 5 sein wird).
Theoretisch müsste der neue A7-Prozessor (eine kleine Erinnerung daran, dass dieses Gerät eigentlich „iPhone 7“ heißen müsste) für eine höhere Leistung bei Spielen sorgen, ich spiele jedoch nicht auf dem iPhone. Interessant könnte der M7-Chip werden, der Bewegungssensorik bereitstellt und in einem neuen Punkt „Aktivitätsdaten“ in den Datenschutzeinstellungen resultiert – in denen bislang aber keine App vorhanden ist. Hier heißt es wohl auf Updates warten sowie auf die angekündigte „Nike Move“-App.
Endlich stellt Apple auch wieder selbst Zubehör her: zum einen Ledercases – wobei man ein solches Gerät eigentlich nicht guten Gewissens dauerhaft in eine Hülle stecken kann. Und zum anderen, endlich, wieder ein Dock. Natürlich ohne Kabel, und nur für das iPhone 5/5s passend, und für den Standardpreis von 29 € – allerdings ist es im Gegensatz zu allen Docks, die ich im Laufe des letzten Jahres für das iPhone 5 gesehen habe, einfach ansehbar, minimalistisch, weiß – wie man es erwartet. Und klein, sehr klein. Außerdem hat es sogar einen Audioausgang.
Man merkt in jeder Hinsicht, dass das iPhone 5s einfach das Smartphone ist, es gibt nichts besseres. Verarbeitung, Materialien, Technologie, Software – wie gewohnt ein sehr stimmiges Gesamtpaket. Im Vergleich zum iPhone 5 gibt es allerdings wirklich nur sehr wenige Änderungen, für iPhone-5-Besitzer ist es reiner Luxus. 4S-Nutzer dagegen können guten Gewissens zugreifen, denn das iPhone 5 war im letzten Jahr schon sehr revolutionär. Das iPhone 5c dagegen ist eher was für Jugendliche oder Smartphone-Neulinge. Kein Billig-iPhone, bei Apple ist nichts billig. Aber das 5c ist eben nicht das beste Gerät, das man bekommen kann – das ist das iPhone 5s.
]]>Jo.
Und das ist immer so, bei jedem. Zumindest, wenn man ein Mobiltelefon bei sich trägt. Mindestens der Netzprovider, also die liebe Telekom, Vodafone oder O2 – und damit letztlich auch der Staat – wissen jederzeit, wo sich ein aktives Mobiltelefon (und höchstwahrscheinlich sein Besitzer) aufhalten.
Smartphonebesitzer liefern ihre Daten außerdem noch – bewusst oder unbewusst – bei Apple und/oder wahlweise auch Google ab. Hier sei etwa an Locationgate erinnert. Die Ortung des Smartphones funktioniert nur so gut, weil die Geräte fleißig GPS-Koordinaten und in der Nähe befindliche WLAN-Netze miteinander in Verbindung bringen und speichern – andernfalls müsste man jedes Mal, wenn man die eigene Position sehen möchte, rund eine Minute auf die GPS-Satelliten warten.
Die Live-Stau-Ansicht in Google und Apple Maps funktioniert nur, weil Google und Apple feststellen, wenn sich plötzlich eine größere Zahl iPhones oder Android-Telefone auf einer Autobahn nicht mehr oder nur noch langsam bewegen.
Find my iPhone und der Android Device Manager funktionieren nur, weil Google und Apple wissen, wo die Geräte sind.
Diese Daten sind also vorhanden. Warum also nicht auch selbst nutzen? Bei genauerer Betrachtung ergeben sich in diesem Bereich nämlich etliche faszinierende Anwendungsfälle.
Zunächst einmal ist es unglaublich praktisch, auch nach einem halben oder sogar mehreren Jahren noch nachvollziehen zu können, wann man wo war. Das ist zum einen eine Art automatisches Tagebuch, zum anderen eine praktische Möglichkeit, um Fragen zu beantworten, auf die es sonst kaum eine verlässliche Antwort gäbe. Beispiel 1: Seltsame Abbuchungen auf dem Kontoauszug. Einfach mal nachsehen, wo man an dem Tag war. Beispiel 2: Wann war ich eigentlich das letzte Mal in …? Einfach mal nachsehen. Beispiel 3: Wieviel Zeit verbringe ich eigentlich bei der Arbeit/Zuhause/Unterwegs? Einfach nachschauen. Beispiel 4: Wann kam ich eigentlich gestern nach Hause? Einfach nachsehen.
Und so lässt sich die Liste fast endlos erweitern. Nicht zuletzt ist es natürlich ein Traum für jeden Statistik-Nerd (und wer ist das nicht, zumindest insgeheim?).
Einen weiteren interessanten, wenn auch etwas kritischeren Anwendungsfall ergibt sich im Freigeben der eigenen Position für Dritte. Zunächst einmal lassen sich 80% eigentlich unnötige Telefonate und Kurzmitteilungen, in denen es nur um die Fragen „Wo bist du?” bzw. „Wann kommst du?“ geht, einsparen. Wenn sich jemand verspätet, muss dieser sich weder melden, noch muss man unbedingt warten – man sieht einfach, wann er da ist, und kann sich beispielsweise selbst noch etwas Zeit lassen. Natürlich lässt sich mit dieser Funktion auch wunderbar Stalking betreiben. Aber man kann ja auswählen, dass eben nicht jeder die eigene Position sieht – sondern etwa nur gute Freunde oder Familienmitglieder. Und natürlich kann diese Funktion auch ein gewisses Maß an Sicherheit bringen, wenn mal etwas passiert.
Den bekanntesten und wohl auch einen der ältesten Location-Dienste bietet Google an. Bislang unter dem Namen Google Latitude bekannt, wurde der Dienst leider Anfang August eingestellt; zumindest unter dieser Bezeichnung. Es ist geplant, die Funktionalität in Google+ zu integrieren. Dies ist leider erst teilweise geschehen und so gibt es derzeit keine Möglichkeit (mehr), von iOS-Geräten aus die Position zu loggen. Zwar ist ein Update für die Google+-App angekündigt, dieses steht aber noch aus. Unter Android ist die Funktion bereits zu finden.
Der Verlauf ist hübsch aufbereitet, bietet einige Statistiken und die Daten lassen sich als KML exportieren. Er ist nicht öffentlich. Die jeweils aktuelle Position kann Freunden über Google+ freigegeben werden.
Google+ (Android) | Google+ (iOS)
Die Alternative zu Latitude von Apple findet sich in der Find-My-Friends-App. Zwar gibt es hier keinen Verlauf, doch die aktuelle Position kann Freunden entweder permanent oder für einen gewissen Zeitraum freigegeben werden. Dabei ist die Position etwas aktueller als bei Google, da offenbar bei einer Ortungsanfrage eine (versteckte) Push-Notification an das zu ortende Gerät geschickt wird, anstatt dass darauf gewartet wird, dass das Gerät sich von selbst meldet. Es lassen sich außerdem Benachrichtigungen einstellen, wenn Freunde sich zu einem Ort hin oder von einem Ort weg bewegen. Anwendungsfall: „Benachrichtige mich, wenn meine Freunde sich auf 100m zu meinem Wohnort nähern“.
Find my Friends (iOS)
Die Business-Variante: Geofency (grafisch leider alles andere als fancy) lässt den Nutzer Orte definieren, von denen die dortige Aufenthaltszeit aufgezeichnet wird. Die Zeiten lassen sich kumulieren und als CSV exportieren. Der Hauptanwendungsfall ist die automatische Zeiterfassung – praktisch beispielsweise für Handwerker oder Freelancer. Jedoch muss jeder Ort, für den eine Zeiterfassung vorgenommen werden soll, manuell zuvor eingetragen werden.
Geofency (iOS)
Die wohl mit Abstand schönste, aber auch stromhungrigste App. Sie ist Schrittzähler und Location Tracker in einem und verbindet so den Geolocation-Aspekt mit dem Quantified-Self-Aspekt. Sie zeichnet nicht nur auf, wann man wo ist, sondern auch, wieviel und auf welche Weise man sich bewegt. Abgerundet wird sie mit einer Foursquare-Anbindung, die zuverlässige Bezeichnungen für Orte liefert, an denen man sich aufhält. Außerdem wird eine API zur Verfügung gestellt.
Unter iOS 7 funktioniert Moves derzeit leider noch nicht, jedoch dürfte sich dies mit einem Update zur Veröffentlichung von iOS 7 vermutlich erledigt haben.
Moves (iOS)
Natürlich sollte jeder selbst entscheiden, ob überhaupt – und wenn ja, wem er seine Location freigibt. Unbedarften Smartphone-Nutzern die Funktion einfach anzuschalten, ist einfach nur böse. Zumal die meisten wohl, wenn sie sich etwas mit der Thematik auseinandersetzen, selbst darauf kommen, wie praktisch diese Aufzeichnung und Freigabe sein kann und in welch wunderbarer Zeit wir leben, dass wir solche Technologie zur Verfügung haben.
]]>
Das Spielprinzip ist recht einfach: es gibt zwei Fraktionen, die gegeneinander spielen. Und das auf der ganzen Welt – das „Spielbrett“ umspannt den ganzen Erdball. GPS und Google Maps machen´s möglich. Das Ziel ist – wie sollte es anders sein – die Weltherrschaft. Diese erreicht man (vermutlich – leider weiß das niemand so genau), indem man alle Menschen („Mind Units“) unter den Einfluss der eigenen Fraktion stellt. Oder zumindest möglichst viele. Diese Kontrolle erhält man durch das Aufspannen möglichst großer Felder zwischen Portalen. Letztere wiederum sind überall verstreut, in der Regel an Sehenswürdigkeiten oder anderen markanten Orten (und das genial Einfache: ist in der Nähe keines, kann man eines vorschlagen – so kann Ingress tatsächlich auf der ganzen Welt gespielt werden). Um ein solches Feld aufzuspannen, muss man folglich zunächst drei Portale für die eigene Fraktion einnehmen, und dann Links zwischen diesen spannen. Links dürfen sich nicht kreuzen, wodurch man auch recht leicht das Aufspannen größerer Links oder Felder verhindern kann. Das reicht eigentlich schon, um Spaß zu haben – die Spieltiefe ist darüber hinaus noch mit Leveling und diversen Items angereichert.
Ingress ist in gewisser Weise faszinierend: zunächst schafft Google es mit dem Spiel, dass Nerds auch mal vor die Tür gehen. Und darüber hinaus auch noch miteinander reden: gerade in höheren Levels werden Koordination und Absprache immer wichtiger.
Und so kann es sein, dass man „nur mal kurz einkaufen“ wollte, und plötzlich eineinhalb Stunden um sind, in denen man ganz neue Stadtviertel erkundet hat. Oder dass man Abends Essen ist, danach noch „kurz das Portal in der Nähe hacken“ will, und dabei auf eine andere Ingress-Gruppe trifft und mal eben gemeinsam die Stadt für die eigene Fraktion einnimmt.
Ingress Timer auf Github – hilfreich, wenn man z.B. beim Arbeiten in Reichweite eines Portals ist und beim Cooldown eines Portals benachrichtigt werden will.
]]>Doch die Welt hat sich geändert. Das Internet ist mobil geworden, man hat nicht mehr das eine Gerät, mit dem man ins Internet geht. Das alte Modell, der klassische Chat, funktioniert hier nicht mehr.
Der Anwendungsfall ist an sich einfach: man möchte mit allen Kontakten kommunizieren können. Über verschiedene Medien, je nach Bedarf: Text, Audio, Video. Und von allen Geräten aus, sei es nun ein Telefon, ein iPad oder ein Computer. Und zwischen diesen Geräten soll alles synchronisiert sein – lese ich eine eingegangene Nachricht auf dem einen Gerät, sollen die anderen Geräte diese Nachricht nicht mehr als neu anzeigen. Aber im Nachrichtenverlauf der anderen Geräte soll sie natürlich trotzdem auftauchen.
Leider gibt es diese eine, ultimative Lösung noch nicht. Stattdessen haben wir viele Insellösungen, die einzelne Bereiche davon mehr oder weniger gut abdecken. Die meisten eher weniger.
Der einfache, aber geniale Schachzug von WhatsApp: jeder, der eine Mobiltelefonnummer hat, hat schon seinen Account. Wenn es einen Nachfolger von SMS gibt, dann ist das WhatsApp. Auch technisch weniger Bewandte kommen damit klar – App installieren, fertig. Wer die Telefonnummer hat, kann schreiben. Wie SMS. Nur übers Netz. Zusätzlich zur SMS-Funktion bietet WhatsApp Gruppen.
Doch die größte Stärke von WhatsApp – die Kopplung an die Telefonnummer – ist auch die größte Schwäche. Denn WhatsApp funktioniert nur auf genau einem Gerät pro Nutzer. Auf Computern findet WhatsApp nicht statt, auf iPads erst Recht nicht – nicht mal wenn man zwei Smartphones hat, kann man WhatsApp damit sinnvoll nutzen. Und damit ist WhatsApp das für Mobiltelefone, was ICQ, MSN und Konsorten für den PC waren. Synchronisation Fehlanzeige.
Skype ist längst mehr als nur Voice over IP: klassischer Text-Chat, Videotelefonie, eine Gruppenfunktion, Clients für alle Plattformen. Eigentlich bringt Skype alles mit. Okay, man muss sich noch aktiv einen Account erstellen, es funktioniert nicht einfach so. Aber sonst? Da war doch noch das Peer-to-Peer-Prinzip von Skype, ohne zentralen Server…?
Genau. Und hier liegt auch das große Problem von Skype: die Synchronisation. Nachrichten werden nur zugestellt, wenn beide Kommunikationsparter online sind. Online? Ja, Skype funktioniert nämlich – wie ein klassischer Chat – nur, wenn man aktiv „online“ ist. Zwar geht das mit den mobilen Apps heute halbwegs schmerzlos, trotzdem ist kaum jemand in Skype immer online. Dazu kommt noch, dass der Gelesen-Status nicht richtig synchronisiert wird, wenn man auf mehreren Geräten gleichzeitig online ist. Skype hat genaue Regeln, unter denen es gut funktioniert: jeder sollte online sein, und zwar bitte auf genau einem Gerät. Außerhalb dieser Regeln hat es Probleme. Zu genaue Regeln für unsere Zeit.
Ursprünglich nur eine Direktnachrichten-Funktion innerhalb eines sozialen Netzwerks, hat sich der Facebook Messenger gewaltig weiterentwickelt. Längst dürfte er die am meisten genutzte Funktion von Facebook geworden sein. Und Facebook ist überall zuhause; auch der Facebook Messenger funktioniert überall. Neben Text unterstützt er mittlerweile auch Voice-over-IP. Auf Android-Geräten kann Facebook sogar so tief in das System integriert werden, dass die Grenze zu SMS verschwimmt (Facebook Messenger kann als Standard-SMS-App eingerichtet werden – im Gegensatz, lustigerweise, zu Googles Hangouts). Und Facebook bekommt die Synchronisation zwischen den verschiedenen Geräten von allen Diensten am besten hin.
Sogar die Apps sind hübsch. Und so bleibt nur ein einziges Problem: man benötigt einen Facebook-Account. Und gerade im ängstlichen Deutschland dauert es noch etwas, bis wirklich jeder Facebook nutzt. Doch die kritische Masse ist längst erreicht – und so ist Facebook die Lösung, die derzeit dem Ideal am nächsten kommt.
Einen Punkt aus dem eingangs formulierten Ideal-Konzept hat keine der vorgestellten Lösungen: alle Kontakte. Ich möchte nicht darüber nachdenken müssen, über welches Protokoll ich mit jemandem kommunizieren will. Doch genau das ist derzeit der Fall: mit Apple-Nutzern kann man iMessage verwenden; sobald man Android-Leute im Freundeskreis hat muss man auf WhatsApp ausweichen. Und auf Facebook sind auch nicht alle. Wenn es nur einen Standard gäbe, ein Basisprotokoll, mit dem die verschiedenen Dienste miteinander kommunizieren können, wie bei E-Mail oder HTTP… Moment! Gibt es: XMPP. Das gute, alte Jabber-Protokoll. Und tatsächlich implementieren Google Talk und Facebook XMPP. Leider aber nur teilweise – der interessante Teil, die Kommunikation zu anderen Servern, ist deaktiviert. Und die XMPP-Unterstützung von Google Talk wird seit der Umstellung auf Hangouts auch nicht mehr offiziell unterstützt oder gar weiterentwickelt.
Dazu kommt noch, dass XMPP offenbar nicht gut synchronisieren kann. Zwar kommen Nachrichten auf mehreren Geräten an. Eine gesendete Nachricht taucht aber nur auf dem Gerät im Nachrichtenverlauf auf, von dem aus sie gesendet wurde.
Der richtige Ansatz wäre nun natürlich, XMPP weiterzuentwickeln und dieses Standard-Protokoll überall zu unterstützen. Doch die vorhandenen Lösungen gehören den großen Vier: Apple, Google, Facebook und Microsoft. Und die haben alle nur ein Interesse daran, Nutzer in ihr Ökosystem zu ziehen.
Vielleicht wird sich Facebook durchsetzen, zumindest sieht es derzeit danach aus – zumal es wohl längerfristig mit Skype verschmelzen wird. Oder WhatsApp wird irgendwann auf mehrere Geräte wandern. Oder Apple entdeckt irgendwann, dass es auch noch eine andere Welt da draußen gibt.
Eine Lösung ist leider nicht absehbar.
]]>
Ich habe ein Samsung Galaxy S3 LTE. Aus dem einfachen Grund, dass ich es von meiner Hochschule erhalten habe. Natürlich gehört es mir nicht, persönlich würde ich mir eher ein Nexus 4 kaufen. Aber es soll hier nicht um die Hardware gehen. Dass die, wenn sie von Samsung kommt, eher mäßig ist, dürfte ja allgemein bekannt sein. Das S3 ist ein gigantisches Stück Plastik, das trotz Verzicht auf Aluminium schwerer als das iPhone 5 ist und sich immer etwas fettig-glitschig, um nicht zu sagen billig anfühlt. Kurz: es ist ein ganz normales Android-Gerät, und daher nicht der Rede wert.
Da es sich nicht um ein Android-Gerät von Google handelt, habe ich das S3 natürlich als erstes der Behandlung unterzogen, der man jedes Android-Gerät, das nicht von Google kommt, unterziehen sollte: die Software durch ein „normales“ Android ersetzen, das nicht von Samsung oder wem auch immer verunstaltet wurde. Keine ganz simple Prozedur, doch dank der Vorarbeit von cyanogenmod auch nicht besonders schwierig. Dazu ist zu sagen, dass auch der Cyanogenmod kein „reines“ Stock-Android ist, sondern ein paar „Verbesserungen“ beinhaltet – diese halten sich jedoch sehr in Grenzen. Besser als die unglaublich hässliche, viel zu bunte, von Samsung mit Müll-Apps vollgepackte „TouchWiz“-Oberfläche ist es allemal. Und es ist die aktuelle Android-Version 4.2.2 („Jelly Bean“) und nichts veraltetes, wie üblicherweise von Samsung ausgeliefert.
Während der Cyanogenmod den Einfluss von Samsung weitestgehend vom Gerät entfernt, kann sich natürlich an den Hardware-Buttons nichts ändern. Diese sind, im Vergleich zu Googles Referenzimplementierung, immer noch vertauscht: der Zurück-Button befindet sich rechts und der Menü-Button links vom „Home“-Button anstatt andersherum, was natürlich recht unlogisch ist, aber eben auch nicht zu ändern.
Der Homescreen füllt sich nicht nur von oben mit Apps, sondern ist sehr frei konfigurierbar. Neben Apps und (etwas hässlichen) Ordnern können auch Widgets auf den Homescreen-Seiten frei verteilt werden. Widgets gibt es beispielsweise für Uhr, Kalender, Google Now und einiges mehr. Sogar das „Dock“ unten kann inklusive dem standardmäßig mittig platzierten „Alle-Apps-anzeigen-Button“ frei angepasst werden. Die Liste mit allen Apps ist dafür strikt alphabetisch sortiert und nur für seltener genutzte Apps gedacht.
Zum Entsperren aus dem Lockscreen gibt es diverse Optionen – neben einem simplen Slide-to-Unlock auch Code-Sperre oder Gesichtserkennung (die jedoch nur bei guten Lichtverhältnissen zuverlässig funktioniert – und dann auch mit vorgehaltenen Fotos). Die wohl von den meisten Nutzern verwendete Option dürfte jedoch das „Muster“ sein, das man auf das Display zeichnen muss. Es bietet definitiv nicht die größte Sicherheit, wohl aber einen guten Kompromiss aus Geschwindigkeit und Sicherheit. Schließlich will ja niemand jedes Mal, wenn er sein Handy in die Hand nimmt, erst einen Code eingeben.
Im Gegensatz zu iOS ungewohnt sind die beiden zusätzlichen, gefühlt eigentlich überflüssigen Buttons (bei vielen Geräten tatsächlich als Hardware-Buttons vorhanden, mittlerweile immer häufiger als vom System vorgegebene Software-Buttons). Der Menü-Button ist der Ort, wo all die Funktionen versteckt sind, die man in einer App nicht findet. Zumindest ging es mir immer so – zuerst habe ich die App komplett durchsucht, und wenn ich nicht mehr weiter wusste, ist mir eingefallen, dass es ja noch die Menütaste gibt. Der andere Button geht „zurück“ – wohin auch immer – zum vorigen Screen, zur vorigen App, zum Homescreen. Gänzlich unverständlich allerdings, warum dieser bei Samsung-Geräten rechts sitzt (und dennoch nach links zeigt).
Das Notification Center funktioniert genauso wie unter iOS 6, allerdings bietet es noch ein paar mehr Funktionen (sehr praktisch: die alle-Gelesen-Funktion). Auf dem Lock-Screen tauchen Notifications allerdings nicht auf. Dafür hat das S3 eine LED, die anfängt zu blinken, sobald neue Notifications vorhanden sind.
Es gibt genau drei Punkte, die mich an Android besonders interessierten – und das sind die Features, die mein iPhone eben nicht bietet:
Eines der spannendsten Google-Produkte, so glaubte ich, ist Google Now. Soll es doch den Datenschatz, den Google über einen hat, auswerten und nutzbar machen. Die Werbung verspricht, intelligent zu erkennen, welche Informationen für den Nutzer gerade interessant sein könnten, beispielsweise Abfahrtszeiten des Nahverkehrs, Points of Interest in der Nähe, oder über das Weltgeschehen und Sportereignisse, die den Nutzer interessieren, zu informieren.
Und obwohl Google eigentlich alle Informationen dazu hat – es kennt meinen Kalender, meine Position (ich verwende Latitude seit 2011 konstant), meine E-Mails, meine RSS-Feeds, mein Google+-Profil – bleibt Google Now erstaunlich dumm. Tatsächlich zeigt es mir normalerweise nur das Wetter an, und meist noch, wie lange ich bei der aktuellen Verkehrslage mit dem Auto oder mit der S-Bahn nach Hause bzw. zur Hochschule bräuchte. Ab und zu werden auch Termine aus dem Kalender angezeigt, allerdings kann Google Now mit den Ortsangaben nur in den seltensten Fällen etwas anfangen. Die Sprachsteuerung von Google Now funktioniert ebenfalls nicht, zumindest resultiert sie bei mir immer nur in einer Google-Suche.
Fazit: auf jeden Fall weiterhin ein interessanter Ansatz, aber leider derzeit (zumindest in Deutschland) noch nicht wirklich nützlich.
Update: Tatsächlich ist seit gestern Abend Google Now auch für iOS verfügbar. Kann dort allerdings auch nicht mehr.
Near Field Communication, auch bekannt als RFID, unterstützt Android und das Galaxy S3 – eines der Alleinstellungsmerkmale zum iPhone, das nach wie vor nur Bluetooth Smart kennt. Leider scheint NFC das gleiche Problem wie Google Now zu haben: in Deutschland kann man eher weniger damit anfangen. Zumindest gibt es Google Wallet, die Bezahlfunktion von Google für Android-Handys mit NFC, hierzulande noch nicht. Dafür lassen sich mit dem eingebauten NFC-Chip aber zumindest RFID-Karten wie (neue) Personalausweise, Studentenausweise und neuere EC-Karten auslesen. Außerdem können zwei NFC-Geräte Dateien über „Beam“ austauschen, indem man sie einfach nebeneinander hält – was erstaunlich gut funktioniert (die Datenübertragung selbst findet dann natürlich über Bluetooth statt, NFC wird nur für das Pairing verwendet).
Fazit: auf jeden Fall eine Technologie, die Android interessant macht. Bis wir hierzulande damit bezahlen können, dürfte aber noch einige Zeit ins Land gehen.
Seit ein paar Wochen wissen wir: das Facebook Phone, auf das viele gewartet haben, gibt es nicht – jedes Android-Gerät kann durch die Facebook-Home-App zu einem Facebook Phone werden. Das habe ich natürlich auch ausprobiert.
Facebook Home zeigt beeindruckend, was Android einer App alles ermöglicht. Bei iOS völlig undenkbar: Facebook Home ersetzt das komplette Interface des Systems, Home- und Lockscreen. Durch die Facebook-Timeline.
Was erstmal etwas seltsam klingt, ist in der Praxis erstaunlich gut umgesetzt und überraschend nützlich (zumindest für Facebook-Fans). In Verbindung mit Facebooks Chatheads, die bei Android im Gegensatz zu iOS ebenfalls systemweit aktiv sind, ein rundes Produkt.
Als iPhone-User wird bei der Benutzung eines Android-Gerätes schnell der große Unterschied zwischen der Philosophie von Google und der von Apple deutlich. Apple optimiert jedes noch so kleine Detail bis ins Unendliche, um eine vermeintlich allgemeingültige, optimale Lösung zu finden – die dann aber auch jeder zu nutzen hat. Dabei ist das System selbst heilig, lässt zwar einige Einstellungen offen, doch Apps beispielsweise haben einen klar definierten Rahmen, in dem sie sich entfalten können – alles, was darüber hinausgeht, kann nur das System selbst machen. Google dagegen überlässt dem Nutzer viel mehr Entscheidungsfreiheit – Homescreen gefällt nicht? Einfach einen anderen Launcher installieren, fertig. Hier jedoch liegt auch schon das Problem. Dadurch, dass Apps so viele Möglichkeiten haben, werden diese auch ausgenutzt. Insbesondere von den Hardwareherstellen, die gerne mal das System bis zur Unkenntlichkeit verunstalten. Während das „reine“ Google-Android mittlerweile tatsächlich ganz hübsch ist und so etwas wie eine eigene Designsprache hat, wird diese schon mit der Installation der ersten Dritt-App – sei es vom User oder vom Hardwarehersteller – mit Füßen getreten. Es fehlt etwas wie Apples Human Interface Guidelines – jede App macht was sie will, und sieht daher leider in den allermeisten Fällen grausam aus. Für iOS-Nutzer: einfach vorstellen, jede App wurde vom WhatsApp-Designer gemacht, und nicht für Retina-Displays optimiert. Wo man hinschaut, viel zu bunte Elemente, unscharfe Icons, mal eine Tabbar oben, mal unten – man fühlt sich ein bisschen wie bei Windows-Software.
Und natürlich ist diese Freiheit für App-Entwickler auch ein nicht unbeträchtliches Sicherheitsrisiko – alleine weil es überhaupt möglich ist, tiefe Systemfunktionen von Apps heraus zu steuern. Während iOS-Apps Zugriff auf System-Ressourcen einzeln anfragen (und auch noch funktionieren, wenn nur einzelne gewährt werden), fragt eine Android-App zu Beginn nach allen Berechtigungen. Gibt man nicht alle, funktioniert die App nicht – was dazu führt, dass man diese Berechtigungen wie einen Softwarelizenzvertrag automatisch abnickt. Wenn Hardwarehersteller dann auch noch der Meinung sind, Standard-Apps wie das Telefon durch eigene ersetzen zu müssen, möchte ich gar nicht wissen, was für Sicherheitslücken dort eingeschleppt werden.
Mit dem nativen Android, oder notfalls so etwas wie dem Cynogenmod, ist Android mittlerweile aber durchaus zu einer ernstzunehmenden Alternative zu iOS geworden. Wer damit leben kann, dass es keine gute Hardware gibt, viel weniger Apps und bereit ist, über hässliche User Interfaces hinwegzusehen, der kann vielleicht auch mit Android glücklich werden. Insbesondere, da entsprechende Geräte durch die Bank relativ günstig erhältlich sind – das Nexus 4 beispielsweise kostet ohne Vertrag ungefähr so viel wie ein iPhone mit. Aber natürlich hat man dann auch „nur“ ein Android-Gerät, und nicht das iPhone, nicht das beste Smartphone, das man haben kann.
Doch auch hier sieht es im App Store recht mau aus. Zwar kommt regelmäßig eine neue Inkarnation von Need For Speed heraus. Allerdings haben diese Spiele nichts mehr mit den Klassikern, Teil 2, 3, 4 und vor allem 5, zu tun. Stattdessen gibt es immer gleich aussehende Strecken, meist in asiatischen Großstädten, in denen man sich mit Verkehr und Polizei herumschlagen muss. Die Steuerung ist auf ein Minimum reduziert, das Auto fährt irgendwie von selbst, und man kann auf Knopfdruck Nitro zünden oder driften. Mit Realismus hat das nichts zu tun.
Aber es gibt eine Rennspielserie im App Store, die das anders macht. Schon der Name sagt recht viel aus: Real Racing.
2009 verblüffte das Spiel auf dem iPhone mit überraschend guter Grafik und einem realistischen Fahrverhalten. Real Racing 2 schließlich brachte endlich „echte“ Autos, zumindest VW, BMW und einige weitere. Ich habe beide Spiele gekauft, allerdings wenig gespielt. Die Langzeitmotivation fehlte, und außerdem war es ziemlich schwer. Da half auch nicht der Apple-TV-Modus, mit dem man auf dem Fernseher spielen konnte und das iPad oder iPhone zum Lenkrad-Controller wurde.
Und dann kam nun Real Racing 3 und machte erstmal alles anders.
Mittlerweile wurde das Entwicklerstudio dem EA-Imperium angeschlossen und das Spiel dem obligatorischen In-App-Purchase-Treatment unterzogen.
Dies resultiert zunächst darin, dass das Spiel nun kostenlos ist – keine 10 € mehr, sondern gratis. Dafür gibt es zugegeben auch etwas weniger als noch bei Real Racing 2: der Multiplayermodus im klassischen Sinne ist gestorben, genauso wie der Apple-TV-Modus.
Trotzdem ist Real Racing 3 das einzige Spiel, das es bisher geschafft hat, mich für längere Zeit ans iPad zu fesseln. Laut In-Game-Statistik schon über 20 Stunden. Wie? Erstaunlicherweise durch den sozialen Faktor, der die größte Neuerung von Real Racing 3 darstellt: Time Shifted Multiplayer.
Man fährt nämlich nicht gegen Bots, sondern gegen Game-Center-Freunde. Zumindest fühlt es sich so an. Tatsächlich fährt man gegen Bots, die versuchen, die gleiche Endzeit wie Game-Center-Freunde zu halten. Doch auch wenn ich die meisten dieser Freunde nicht „AFK“ kenne, geben sie den Bots doch ein Gesicht, und es ist unglaublich motivierend, diese Gegner zu schlagen. Obendrein gibt es einen satten Bonus auf´s Preisgeld für jeden geschlagenen „echten“ Gegner. Und eine Push-Notification, wenn man geschlagen wurde. Natürlich macht es das erforderlich, dass man genügend Game-Center-Freunde hat, die Real Racing 3 spielen. Netterweise hat sich aber auf App.net (dem Twitter-Nachfolger) eine kleine Bitsundso-Real-Racing-Community gebildet, durch die ich mittlerweile 32 „Freunde“ habe, die Real Racing 3 mir als Gegner vorlegt.
Aber das ist noch nicht alles, was Real Racing besser macht als den Vorgänger und die Konkurrenzspiele: ein anderer, oft unterschätzter, aber für mich sehr wichtiger Teil von Autorennen sind die Rennstrecken.
Dies sind nämlich (bis auf eine) reale Rennstrecken, die lizenziert wurden. Insgesamt 9 Stück, die es aber teilweise auch in unterschiedlichen Konfigurationen gibt – beispielsweise in Indianapolis sowohl den Speedway als auch die hineingebaute Formel-1-Strecke oder beim Hockenheimring neben der normalen auch die kurze Variante. Auch einige Perlen wie Mount Panorama und Spa-Francorchamps sind verfügbar. Eigentlich fehlt nur der Nürburgring mit seiner legendären Nordschleife, die es auch in GT 5 geschafft hat.
Bei den Autos fehlt insbesondere Mercedes-Benz und Ferrari; dafür gibt es Porsche, BMW, Audi, McLaren und Lamborghini (und einige weitere). Insgesamt 46 Autos, die sich teilweise auch sehr unterschiedlich fahren. Gleich in der ersten Rennserie ist es empfehlenswert, das Startkapital nicht für einen Ford oder Nissan auszugeben, sondern sich das kleinste In-App-Paket (50.000 R$ für 1,79 €) zu kaufen und gleich mit dem BMW 1er M Coupe zu starten, der die amerikanische bzw. japanische Konkurrenz ziemlich alt aussehen lässt.
Dies ist übrigens das einzige, was ich bisher an echtem Geld in Real Racing 3 investiert habe. Durchaus fair, wenn man bedenkt, dass die Vorgänger ein Vielfaches kosteten.
Neben den „R$“ (Real Dollars, haha), die man in Rennen gewinnt und mit denen man Autos und Reparaturen, sowie die meisten Upgrades bezahlt, gibt es auch noch Goldmünzen, die man bekommt, wenn man ein Level aufsteigt. Mit ihnen kann man teilweise auch Autos und Upgrades kaufen. Außerdem kann man sich mit ihnen aus Wartezeiten herauskaufen. Dies wird vielfach kritisiert, da man letztlich Geld bezahlen soll, um weiterspielen zu können. Wartezeiten gibt es, wenn Autos für Wartungsarbeiten in die Werkstatt müssen, was ungefähr alle 5 Rennen passiert; und bei der Bestellung neuer Autos. Beides ist mit Realismus erklärbar, aber natürlich möchte EA an das Geld seiner Spieler. Allerdings sind die Wartezeiten für mich durchaus ein positives Element. Zum einen führen sie dazu, dass man das Spiel irgendwann auch mal wieder weglegt, und nicht völlig die Zeit vergisst. Und zum anderen hat man nach kurzer Zeit sowieso mehr als ein Auto, und hat dann nie wieder Probleme mit Wartezeiten: irgendein Auto dürfte meistens gerade verfügbar sein.
Die einzelnen Rennen sind in Rennserien aufgeteilt, für die jeweils vier Autos zugelassen sind (fast immer auch ein deutsches) und die alle von Anfang an zur Verfügung stehen. In den Rennserien gibt es keine kontinuierliche Punktetabelle mit einem Gesamtsieg, sondern Einzel-Events. Für die Plätze 1–3 gibt es einen Pokal, der weitere Events freischaltet. Dabei sind von der Endzeit her „passende“ Game-Center-Freunde stets mit eingestreut, man hat also unmittelbar die Gelegenheit, sie zu besiegen und den Bonus zu kassieren. Damit das nicht zu schwierig wird, werden sogenannte „Elite-Freunde“ erst eingestreut, wenn man den Gold-Pokal gewonnen hat. Um eine Rennserie zu 100% abzuschließen (was einen Bonus gibt), muss man alle Events mit Goldpokal abschließen – allerdings nicht alle Freunde besiegen. Stattdessen kann man dann später „zum Spaß“ die alten Events nochmal fahren, um die Zeiten von Freunden zu unterbieten und den Bonus zu kassieren. Dies sorgt für eine überraschende Langzeitmotivation.
Auch Real Racing 3 bietet Fahrhilfen, wie automatisches Gasgeben, Lenkhilfe, Bremshilfe und Traktionskontrolle. Die meisten Spieler schalten das aber glücklicherweise sofort aus. Das gibt zum einen Achievements und zum anderen machen diese vermeintlichen Hilfen das Spiel eigentlich schwieriger, da man dann nur entweder Vollgas geben oder Bremsen kann. Durch einige Kurven kommt man aber viel besser, wenn man einfach vom Gas gehen kann. Und da es ein realistisches Spiel ist, gibt es natürlich auch keinen Knopf für´s Driften – wenn man schnell genug ist und stark genug lenkt, driftet man; realistisch eben. Nur Windschatten scheint offenbar keine Rolle zu spielen, zumindest konnte ich das noch nicht feststellen.
Es gibt diverse Kameraeinstellungen, unter anderem auch Stoßstangen- und Third-Person-Perspektive, aber natürlich geht nichts über die Cockpit-Ansicht, in der man auch Lenkrad und Armaturenbrett sieht.
Die Steuerung bietet mehrere Optionen, für mich ideal ist die Neigungslenkung sowie manuelles Gas- und Bremspedal (mit den Daumen). Die Gangschaltung ist immer automatisch, mal abgesehen von speziellen Events („Drag-Race“), in denen man dann aber auch nur noch schalten muss und automatisch Vollgas gibt und geradeaus fährt.
Weitere Eventtypen sind neben dem normalen Rennen („Cup“), 1-on-1-Rennen („Head to Head“) und Elimination (alle 20 Sekunden scheidet der Letzte aus) noch Speed-Snap und Temporekord, bei denen man eine möglichst hohe Geschwindigkeit entweder auf der gesamten Strecke oder an einer bestimmten Stelle erreichen muss; Zeitfahren eines Sektors („Autocross“) sowie der Ausdauer-Modus, in dem man gegen eine ablaufende Uhr fährt und möglichst weit kommen muss, wobei man für überholte Mitfahrer und gefahrene Runden Zeitboni bekommt. Diese Events können dann durchaus mal die 20-Kilometer-Marke knacken und 10 Minuten oder länger gehen.
Die Autos besitzen jeweils vier Werte: Höchstgeschwindigkeit (in km/h), Beschleunigung (in Sekunden), Bremsweg (in Metern) sowie Fliehkräfte (in g-Kraft). Diese Werte können mit unterschiedlichen Upgrades verbessert werden. Durch Kollisionen oder Ausritte ins Kiesbett im Rennen werden Autos (auch sichtbar) beschädigt und diese Werte verschlechtert, allerdings immer erst nach dem Rennen. Bezahlt man die Reparaturen dann (die man leider immer alle einzeln antippen muss), hat man im nächsten Rennen keinen Nachteil. Die Autos müssen außerdem regelmäßig gewartet werden, hier gibt es fünf Kategorien (Öl, Motor, Bremsen, Fahrwerk und Reifen), deren Füllbalken sich nach jedem Rennen ein Stück leeren. Ab einem gewissen Punkt wirken diese sich dann auch negativ auf die vier Leistungswerte aus und müssen Geld- und Zeitintensiv gewartet und wieder aufgefüllt werden.
Kritikpunkte muss man suchen, wenn man mit dem In-App-Purchase-Modell (das, wie gesagt, komplett optional ist) kein Problem hat. Neben dem teilweise langsamen, umständlichen Menü vielleicht am ehesten die sich immer wiederholende Musik – die nicht schlecht ist, aber schätzungsweise aus nicht mehr als 8 verschiedenen Titeln besteht; eine iTunes-Schnittstelle gibt es nicht – und die teilweise doch recht niedrig ausfallenden Preisgelder. Hier ist eine große Zahl an Game-Center-Freunden der Schlüssel; es kann durchaus vorkommen, dass man gegen 21 echte Gegner fährt und einen Bonus im Vier- bis Fünffachen des normalen Preisgeldes bekommt. Außerdem bekommt man regelmäßig Autos im Sonderangebot. Verkaufen lassen sich einmal gekaufte Autos allerdings nicht. Ich habe nun nach gut 20 Stunden Spielzeit Level 43 erreicht und besitze 12 Autos, ob ich mir ohne In-App-Purchase irgendwann die wirklich teuren Autos wie einen Bugatti Veyron, einen Koenigsegg Agera oder einen McLaren F1 leisten können werde, die allesamt im sechsstelligen Bereich liegen, sei mal dahingestellt. Aber auch mit – durchaus bezahlbaren – BMW Z4 sDrive, M3 GTS oder Porsche 911 GT3 lässt sich viel Spaß haben.
Wie allgemein mit Real Racing 3, das zurecht Platz 1 als bestes Rennspiel im App Store belegt. Die Kombination aus Lizenz-Autos und Lizenz-Strecken, einigermaßen realistischer Fahreigenschaften und dem langzeitmotivierenden Time Shifted Multiplayer ergibt ein Spiel, das auf jedes iPad gehört, selbst wenn man da eigentlich nicht spielt, so wie ich. Natürlich gibt es auch eine iPhone- und sogar eine Android-Version, ich habe es jedoch nur auf dem iPad 4 gespielt. Übrigens gibt es auch keine iCloud-Synchronisation, auf dem iPhone müsste ich jetzt von vorne anfangen. Dies ist – neben einer zukaufbaren Nürburgring-Nordschleife – eine der wenigen Dinge, für die ein Update zu erhoffen wäre. Ansonsten ist Real Racing 3 ziemlich nah an dem, was man als „perfekt“ bezeichnen würde. Und das auch noch kostenlos, es sei denn, man möchte wirklich unbedingt Geld dafür ausgeben.
[app 556164350]
]]>Nach der Vorstellung der ersten Retina-Display-MacBooks im Sommer 2012 fing ich an zu sparen. Zugegeben etwas früher als gedacht wurde diesen Monat bereits die nächste Generation vorgestellt. Ein kleines Prozessor-Update und minimal angepasste Preise. Die Grafikkarte ist immer noch die NVIDIA GeForce GT 650M von Anfang 2012. Da allerdings der Nachfolger der Kepler-Architektur, Maxwell, offenbar erst 2014 kommt, dürfte Apple selbst bei einem potentiellen weiteren Update 2013 keine Änderung an der Grafikkarte durchführen. Es war also der richtige Zeitpunkt gekommen.
Die von mir gewählte Konfiguration dürfte vermutlich relativ selten sein: 2,7 GHz Core i7, 768 GB SSD, aber nur 8 GB Arbeitsspeicher – das Basis-Modell mit größerem Prozessor (was es fast zum Premium-Modell macht) und größerer SSD, aber mit den 8 GB Arbeitsspeicher des Basis-Modells. Der Grund dafür ist natürlich ein finanzieller – und auch auf meinem „alten“ MacBook konnte ich die 8 GB selten ausreizen. Dazu kommt, dass notfalls Swapping bei vollem Arbeitsspeicher bei einer SSD kein Problem sein dürfte.
Somit kommt man immer noch auf sagenhafte 2.999,00 € (beziehungsweise dank AoC-Rabatt 2.639,42 €). Aber alle drei Jahre darf man sich ja schon mal einen neuen Computer leisten.
Das neue MacBook Pro kann man mit einem Wort ganz gut beschreiben: Quantensprung.
Das 15″-Display mit einer nativen Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln wird – wie auch das iPhone seit Generation 4 und das iPad seit Generation 3 – als „Retina-Display“ betrieben. Das bedeutet, dass die logische Auflösung die Hälfte ist (1440 x 900), aber alles durch die doppelte Pixelanzahl dargestellt wird. Das hat insbesondere bei Text den Effekt, dass alles gestochen scharf und wie gedruckt aussieht, mit 220 DPI gerendert (zum Vergleich: ein herkömmlicher Windows-PC hat 96 DPI).
Die 1440 x 900 logischen Pixel resultieren im direkten Vergleich zum Hi-Res-Display des alten MacBook Pro zunächst mal in größeren Bildschirmelementen und weniger Platz. Damit kann man allerdings erstaunlich gut leben, für die meisten Anwendungsfälle reicht es gut aus. Und sollte man mal mehr Platz benötigen, kann der Skalierungsfaktor angepasst werden: auf 1680 x 1050 Pixel wie beim Hi-Res-Display oder gar auf 1920 x 1200 Pixel. Durch die dann „ungeraden“ Umrechnungsfaktoren wird allerdings das Bild gefühlt wieder minimalst unschärfer, außerdem dürfte das die Grafikkarte um einiges stärker belasten. Für den täglichen Einsatz ist die Standard-Retina-Einstellung perfekt.
Leider ist die Welt noch nicht ganz bereit für Retina-Displays. Kaum eine Internetseite liefert angepasste Grafiken aus – diese müssten für ein gestochen scharfes Bild nun in der doppelten Auflösung vorliegen. Diesen Aufwand macht sich bislang kaum jemand. Alles was gerendert ist – also Text und im Idealfall auch Layout-Grafiken – sieht aber entsprechend gut aus, auch im Web. Die meisten Apps sind inzwischen auch an das Retina-Display angepasst, selbst Microsoft und Adobe zogen nach. Alles, was mit Cocoa-Standardinterfaceelementen läuft, wird sowieso schon vom System richtig hochskaliert.
Die zweite große Neuerung für mich ist die SSD. Der allgemeine Geschwindigkeitszuwachs dadurch ist enorm. Selbst Aperture ist damit plötzlich einigermaßen benutzbar geworden (übrigens auch der Grund, warum es die ganz große SSD sein musste – alleine die Aperture-Library mit ihren RAW-Fotos belegt bis dato rund 200 GB).
Ansonsten halten sich die neuen Features in Grenzen: Thunderbolt (das 2010er-MacBook hatte noch einen Mini-DisplayPort ohne Thunderbolt), HDMI, USB 3.0, MagSafe 2.0, Bluetooth 4.0, AirPlay, PowerNap. Das neue MacBook Pro zeichnet sich sonst eher dadurch aus, was es alles nicht mehr hat: Ethernet, Line-in, FireWire, DVD-Brenner, Sleep-LED, Akku-LEDs und Infrarot-Sensor. Dafür ist es natürlich um einiges leichter und dünner.
Für Ethernet und eventuell FireWire werde ich mir möglicherweise noch passende Thunderbolt-Adapter zulegen; einen DVD-Brenner hat mein schwarzes Plastik-MacBook, das als Erinnerungsstück im Schrank steht, für den Notfall; und um Keynote-Präsentationen zu steuern, werde ich künftig eben auf die iOS-App zurückgreifen.
Zu berichten ist vielleicht noch kurz vom „Umzug“ der Daten: ~500 GB, die der Migrationsassistent vom alten auf das neue MacBook zerren musste, benötigten über 802.11n-WiFi rund 16 Stunden. Da wäre wohl der Ethernet-Adapter im Vorfeld doch schon eine sinnvolle Investition gewesen. Dafür war dank Migrationsassistent direkt alles korrekt eingerichtet.
Ein anderes Thema ist Bootcamp: als Gelegenheitsgamer benötigt man eben dann doch noch natives Windows. Ich habe mich gleich für (die gratis Studenten-Version von) Windows 8 entschieden, da dort „Hi-DPI-Displays“ zumindest rudimentär unterstützt werden sollen. Das ist auch korrekt – man stellt die native Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln ein, und setzt den Skalierungsfaktor der Interfaceelemente auf 150 oder 200% hoch und aktiviert bei Metro (oder wie auch immer das nun heißt) die Funktion „Alles größer anzeigen“. Mehr habe ich unter Windows bislang aber auch nicht gemacht.
Einen kurzen Test der Gaming-Performance habe ich bisher nur unter OS X durchgeführt: Portal 2 kann mit 2880 x 1800 Pixeln betrieben werden und läuft mit allen Einstellungen auf „High“ erwartungsgemäß flüssig. Borderlands 2 dagegen, ebenfalls ein Steam-Spiel, erkennt nur die skalierte Auflösung von 1440 x 900 Pixeln – läuft aber ebenfalls mit allen Einstellungen auf „High“ flüssig und sieht ziemlich gut aus (kein Vergleich zu den 800 x 600 Pixeln und allen Einstellungen auf „Low“ auf dem alten MacBook).
Soweit der erste Eindruck von MacBook Nummer 3. Benannt übrigens wieder traditionell nach einer Star-Trek-Raumschiff-Klasse: nach Constitution und Galaxy jetzt Sovereign, die Klasse der Enterprise-E.
]]>Mein persönliches Problem mit LaTeX war aber immer die Software. Am Mac war der jahrelange Platzhirsch TeXShop. Ein OpenSource-Projekt mit dem Charme von OS X 10.0 Cheetah. Hässlich, langsam, kompliziert, überladen. Dabei sind die Anforderungen an einen guten LaTeX-Editor eigentlich nicht sehr hoch: ein Codefenster mit Syntax-Highlighting, und ein Vorschaufenster für das erstellte PDF. Idealerweise sollte das live updaten. Und genau das gibt es mittlerweile auch für den Mac: Latexian.
Für rund 10 Geldeinheiten bekommt man da eine App auf dem Stand der Technik, soll heißen, es werden die mittlerweile üblichen OS-X-Features wie Versions, Autosave, Resume und Full Screen unterstützt (nur auf iCloud muss man derzeit noch verzichten). Der Editor hat viele Features, die man normalerweise von IDEs her kennt, also neben Syntax-Highlighting auch Code Completion, Code Folding, einen Navigator und vordefinierbare Snippets. Und eben eine Live-Vorschau, d.h. man sieht tatsächlich sofort, wie das fertige PDF aussieht.
Und so gibt es nun wirklich keinen Grund mehr, wissenschaftliche Texte in InDesign, OpenOffice oder Word zu schreiben, die allesamt dafür komplett ungeeignet sind. Einfach Latexian im Mac App Store oder direkt beim Hersteller herunterladen (dort gibts auch eine 30-Tage-Demo), eine entsprechende Dokumentklasse aus dem Internet ziehen (ich verwende immer llncs) und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Extra LaTeX-Binaries o.ä. sind nicht notwendig. Meist dürfte es noch sinnvoll sein, Umlaute zu aktivieren (mit \usepackage[utf8]{inputenc}
) und eine nicht ganz so hässliche Schriftart zu verwenden (http://www.tug.dk/FontCatalogue/, z.B. Palatino). Übrigens kann man auch die Schriftart des Editor-Fensters einstellen, empfehlenswert ist beispielsweise Myriad Pro in Größe 16, wenn man vom Programmier-Feeling weg möchte.
Für die immer noch nicht Überzeugten, nocheinmal die beiden Totschlagargumente für LaTeX:
1. Quellenverwaltung. Einfach jede Quelle aufschreiben oder reinkopieren, ihr einen internen Bezeichner geben, und an der entsprechenden Stelle im Text diesen Bezeichner verwenden. Alles andere (Auflistung der Quellen und insbesondere korrekte Nummerierung im Text) macht LaTeX.
2. Gruppenarbeit. Alles sind letztlich Textdateien – das heißt, übliche Code-Werkzeuge zur Versionsverwaltung können verwendet werden. Hat man also mehrere Autoren, kann man einfach Git verwenden. Fast wie Google Docs, nur irgendwie besser.
[app 413939335]
]]>Vor einiger Zeit hat Apple verlangt, dass ich drei „Sicherheitsfragen“ beantworte, „falls ich mein Passwort vergesse“.
Zunächst mal: Ich vergesse mein Passwort nicht. Und wenn doch, dann habe ich garantiert größere Probleme, als meine Apple ID – ich habe, wie sich das gehört, ein einfach zu merkendes Passwortschema, mit dem ich für jeden Dienst ein anderes, einmaliges Passwort „berechnen“ kann. Da ich diese Berechnung mehrmals täglich durchführe, vergesse ich das nicht – da müsste ich schon ernsthafte mentale Probleme bekommen. Und notfalls ist das Schema auch noch an einer geheimen Stelle notiert.
Andererseits stellen diese „Sicherheitsfragen“ ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar, da alle Fragen vorgegeben sind. Und diese vorgegebenen Fragen dürften für viele Menschen mit etwas Recherche oder Social Engineering einfach zu beantworten sein. Beispielsweise ist über mich relativ einfach herauszufinden, in welcher Straße ich als Kind wohnte oder wie mein erster Grundschullehrer hieß. Noch viel einfacher dürfte bei vielen Menschen die Frage nach der Lieblingssportmannschaft zu beantworten sein.
Die einzige Möglichkeit, die Sicherheitslücke zu schließen, die diese Fragen darstellen (schließlich kann jeder, der sie beantworten kann, den Account übernehmen), ist also, sie falsch zu beantworten. Natürlich wäre die Sache einfacher, wenn man die Fragen auch selbst formulieren könnte, doch diese Möglichkeit sieht Apple nicht vor.
Daher habe ich die Zwangsfragen beantwortet, indem ich blind auf die Tastatur geschlagen habe. Alles gut, dachte ich, so wird nie jemand ohne das Passwort auf den Account zugreifen können – nichtmal ich selbst.
Nun verwendet Apple die Sicherheitsfragen aber offenbar nicht nur, wenn der Nutzer sein Passwort vergessen hat. Wenn man ein neues Gerät einrichtet, wird man normalerweise beim ersten Kauf mit der Apple ID auf diesem Gerät dazu aufgefordert, die Kreditkartendaten zu bestätigen. Wenn man allerdings einen Account ohne Kreditkarte hat – muss man seine Sicherheitsfragen beantworten. Kann man das nicht, kann man auf dem neuen Gerät nichts kaufen.
Und seine Sicherheitsfragen ändern kann man auch nicht, ohne sie zu wissen.
Eine Nachfrage beim Apple-Support erwies sich als eher ernüchternd:
[…] „Es tut mir leid zu hören, dass Sie Schwierigkeiten mit Ihren Sicherheitsfragen haben. Wie ich verstehe, können Sie sich an die Antworte nicht mehr erinnern und Sie benötigen Hilfe, diese zurück zu setzen. Aus Sicherheitsgründen kontaktieren Sie bitte unser Account Sicherheits Team für weitere Unterstützung. Unsere Kollegen werden Ihnen gern weiterhelfen. “
[…]
„Wenn Sie anrufen, fragen Sie nach einem Mitarbeiter des Account Sicherheits Teams.“
[…]
Na vielen Dank. Mir fällt noch eine viel einfachere Lösung ein: ich rufe da nicht an, sondern geb mein Geld einfach nicht im App Store aus.
]]>Ich habe tatsächlich noch nie über das iPad gebloggt – dabei habe ich nun seit März 2011 täglich das iPad 2 benutzt und es ist praktisch zu meinem Haupt-Gerät geworden.
Die Frage „Wozu braucht man das überhaupt?“ hört man immer wieder, doch die Antwort ist einfach: für fast alles.
Tatsächlich verwende ich für die private Nutzung mittlerweile fast ausschließlich das iPad. Den Mac packe ich wirklich nur noch zum Arbeiten aus: Programmieren, lange Texte schreiben, Fotos verwalten.
Doch auch auf dem iPad kann erstaunlich gut gearbeitet werden: im Querformat hat die Tastatur Standard-Größe, es lässt sich mit etwas Übung sogar blind darauf tippen.
Beim Lesen – sei es nun im Internet, in Zeitschriften oder gar in Büchern – ist das iPad dann klar das bessere Gerät im Vergleich zum Computer.
Aber auch in Zusammenspiel mit dem Apple TV ist das iPad großartig: so kann ich die Filme, die auf der Time Capsule liegen, vom iPad aus über einen Computer zum Apple TV streamen. Oder direkt das Apple TV fersteuern. Und natürlich alles, was auf dem iPad passiert, auf dem großen Fernseher anschauen.
Und nicht zuletzt sind da die Spiele. Langsam bin ich alt genug, dass mir „Retrogaming“ Spaß macht, weil ich die aktuellen Retro-Spiele tatsächlich damals gespielt habe: so etwa GTA 3, und bald GTA Vice City. Aber auch Brettspiele funktionieren auf dem iPad erstaunlich gut.
Anlass dieses Blogartikels ist aber eigentlich die Ablösung des iPad 2. Es war ein wundervolles Gerät, auch nach fast zwei Jahren erfreut es mich täglich und vermittelt das Gefühl, in der Zukunft zu leben. Schließlich hatte Captain Picard in Star Trek damals schon eine Art iPad – das PADD.
Doch das iPad 2 hat 2 Probleme: es hat noch den alten Dock-Connector, und nicht den Lightning-Anschluss des iPhone 5 – und ein verhältnismäßig unscharfes Display. Als im Frühjahr 2012 das iPad der dritten Generation erschien, entschied ich, auf die nächste Generation zu warten.
Heute war es so weit: die ersten iPads der vierten Generation mit LTE-Modul gingen über den Ladentisch.
Ich habe mich für die gleiche Konfiguration wie beim iPad 2 entschieden: schwarz, 32 GB, mit Mobilfunkchip.
Letzterer ist für mich durchaus sinnvoll, auch wenn ich den größten Teil des Tages WLAN verwende. Manchmal ist man dann eben doch unterwegs, und über das iPhone zu tethern ist alles andere als eine elegante Lösung. Abgesehen davon kommen über die konstante Mobilfunkverbindung Push-Nachrichten zuverlässiger an. Dank einer kostenlosen MultiSIM in meinem Telekom-Vertrag kommt so LTE-Internet ohne Zusatzkosten auf das iPad.
Im Vergleich zum iPad 2 fällt auf, dass das iPad der vierten Generation etwas schwerer und etwas dicker ist. Schuld daran ist das Retina-Display, das einen größeren Akku benötigt. Ansonsten sind die Geräte äußerlich (abgesehen natürlich vom Anschluss) identisch.
Weitere Änderungen wären dann noch bei der Kamera, die ich praktisch nie verwende, und die Verfügbarkeit von Siri und Spracherkennung.
Und dann ist da natürlich das vielleicht genialste Zubehörteil überhaupt – das Smart Cover. Displayschutz, Putzlappen, Ständer und Tischaufsteller in einem. Für das neue iPad habe ich mich nun für rotes statt schwarzes Leder entschieden.
Eigentlich fehlt dem iPad jetzt nur noch das, was auch dem iPhone 5 fehlt: ein Dock. Unverständlicherweise baut Apple offenbar keine Docks mehr für seine neueren Geräte, sondern vertraut fälschlicherweise auf den schlechten Geschmack von Drittherstellen. Und natürlich wäre es cool, wenn es etwas leichter wäre, und man es locker mit einer Hand halten könnte wie den neuen Kindle. Aber das ist eine andere Geschichte…
Nun hat Twitter aber im Sommer zwei Ankündigungen gemacht.
Nummer 1: Clients von Drittanbietern können uns mal. Demnach bekommen Twitter-Clients nur noch maximal 100.000 User-Tokens. Das bedeutet: kein Twitter-Client kann mehr als 100.000 User haben (es gibt Ausnahmen für Clients, die schon mehr haben).
Soweit nicht erfreulich, aber war mir eigentlich relativ egal – die offiziellen Clients sind ja in Ordnung. Aber –
Nummer 2: Twitter for Mac wird eingestellt. Das ist insbesondere deswegen ärgerlich, da der Client mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommen ist und eigentlich dringend ein Update benötigen würde – er unterstützt weder Twitters Bilderservice noch das Retina-Display des neuen MacBook Pro.
Vor wenigen Tagen wurde nun Tweetbot for Mac veröffentlicht. Ein Client, wie man ihn sich nur wünschen kann. Für maximal 100.000 User (in Realität wohl um einiges weniger, da vermutlich viele mehrere Accounts haben). Deswegen wohl der verhältnismäßig hohe Preis: 15,99 € im Mac App Store. Schließlich ist es ein Produkt, das von Beginn an eine limitierte Kundenzahl hat.
Von Twitter im Stich gelassen, und mit Blick in die Zukunft, wo ich möglicherweise durchaus einen Retina-Mac haben werde, habe ich in den sauren Apfel gebissen und Tweetbot gekauft.
Größte Stärken im Gegensatz zu den offiziellen Clients:
– und natürlich mit Retina-Grafik.
Um die Synchronisation nutzen zu können, habe ich mir auch auf dem iPhone Tweetbot installiert. Auch hier kann man nur zufrieden sein – lediglich Twitters „exklusive“ Features („Entdecken“) fehlen natürlich. Allerdings habe ich das auch nie verwendet.
Einziges Problem bleibt natürlich: das App-Icon.
Doch dafür gibt es eine einfache Lösung. Eine Website kann unter iOS zwei Dinge: sie kann als Bookmark wie eine App auf dem Homescreen abgelegt werden und sie kann Apps, die das unterstützen, per URL-Schema starten (So). Also schnell eine HTML-Seite auf den Server gelegt, das Twitter-Icon über iTunes aus der App gezogen und fertig ist der Tweetbot-Starter, der aussieht wie Twitter for iPhone.
Die Installation ist ganz einfach: in Safari auf dem iPhone https://sprachkonstrukt.de/tweetbot aufrufen. Tweetbot wird sofort gestartet. Wenn man zurück in Safari geht, ist die Weiterleitungsseite aber noch offen (erkennbar am schwarzen Hintergrund). Nun kann man sich einen Bookmark auf den Homescreen legen – er sieht automatisch aus wie die offizielle Twitter-App. Und startet von nun an Tweetbot, das dann in irgendeinem Unterordner aus dem Blickfeld verschwinden darf.
iPhone:
[app 428851691]
Mac:
[app 557168941]
Ich war natürlich vor Ort.
Schon einige vor der Tür. Sehr kalt. #sindelfingen twitter.com/iRuben/status/…
— Rubén (@iRuben) September 21, 2012
Gegen 6:30 war schon einiges los, wie üblich waren die ersten wartenden Besucher schon die ganze Nacht da. Bei einstelligen Temperaturen hatte sich eine Traube von rund 200 Menschen vor dem Haupteingang gebildet, die darauf wartete, hineingelassen zu werden.
Der Tag bricht an. #sindelfingen twitter.com/iRuben/status/…
— Rubén (@iRuben) September 21, 2012
Um kurz nach 7 Uhr wurden dann die Türen geöffnet und man durfte zumindest drinnen weiter warten. Eine kleine Gruppe Glücklicher wurde direkt vorgelassen und bekam gleich blaue (iPhone-5-Käufer) oder magentafarbene (alle anderen) Märkchen, mit denen sie sich auf ins Untergeschoss machen durfte. Ich stand leider in der zweiten Gruppe und durfte erst einmal fast eine Stunde der Security ins Gesicht schauen.
Regelmäßig kamen einige Apple-Mitarbeiter und sorgten für Stimmung („Ich habe grade mit den Kollegen in München Facetime-telefoniert, da ist schon einiges los. Wie siehts hier aus?“). Bald wurden auch an die ersten Reihen Wartender magentafarbene Märkchen verteilt; außerdem brachten nette Damen frischen Kaffee – gratis.
Gegen 8 Uhr wurde die zweite Gruppe hinuntergeführt. Dort hatte sich bereits eine beeindruckende Schlange mit iPhone-5-Käufern gebildet, an der wir Nicht-Käufer einfach vorbeigehen konnten – und schon waren wir drin im Laden und jubelnde Apple-Mitarbeiter gaben jedem Besucher das ersehnte T-Shirt.
Der Laden selbst sieht aus wie jeder Apple Store, ist allerdings für eine Mall-Variante relativ groß. Durch die nur langsam hereinkommenden Besucher war es angenehm un-voll und man konnte in aller Ruhe die Geräte ansehen – selbst das neue iPhone war im Überfluss ausgestellt.
Kurzer Eindruck dazu: wunderbar dünn, und optisch bisher das edelste iPhone. Auch die weiße Variante ist erstaunlich hübsch, mit ihrer silbernen Metallrückseite. Das Schwarze ist wie erwartet unglaublich schön. Das große Display wird von den vorinstallierten Apps bereits gut genutzt, so werden z.B. beim Wetter mehr Details angezeigt und der Auslösebutton der Kamera ist größer. Ich komme auch noch gut mit dem Daumen in die obere linke Ecke, die Größe ist also absolut kein Problem.
Den Lighting-auf-Dock-Connector-Adapter gibt es derzeit leider noch nicht. Nur ein Lightning-USB-Kabel ist schon lieferbar, ohne Steckdosenadapter, für die mittlere Strafgebühr von 20 Euro. Habe ich gleich mitgenommen, schließlich kann man nie genug Kabel haben.
Außerdem sind die neuen Kopfhörer, genannt EarPods, bereits erhältlich.
Bumper oder ein Dock für das neue iPhone gibt es nicht. Vor allem letzteres ist aber wohl für die nahe Zukunft nicht unwahrscheinlich, bisher gab es ja noch für jedes iPhone ein Dock.
Ansonsten wird das übliche ausgestellt: jede Menge Macs, iPads, iPods, Zubehör und sogar noch der iPod Classic.
Neu war mir, dass der papierlose Bezahlvorgang „aus rechtlichen Gründen“, wie mir der Genius sagte, wieder abgeschafft wurde. Also anstatt mit dem Finger auf dem iPod unterschreibt man wieder langweilig auf dem Kassenzettel. Auch die automatische Erkennung der Apple-ID-E-Mail-Adresse für die Rechnung durch die Kreditkarte scheint nicht mehr zu funktionieren.
Gegen neun Uhr war die Schlange der iPhone-Käufer noch immer sehr lang; immerhin waren die vor den Eingängen etwas geschrumpft. Hinweis für’s nächste Mal: am Hintereingang war die Schlange um einiges kürzer.
Alles in allem: schöner Laden, groß, viele Mitarbeiter (und damit meine ich wirklich viele. Man muss sich nur umdrehen und steht vor einem. Immer.) – und das Beste natürlich: endlich ein Apple Store in Baden-Württemberg.
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