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Tweetbot

…und wie man das hässliche Icon los wird.

Seit einiger Zeit schon gilt Tweetbot wohl als der beste Twitter-Client für iOS. Ich hatte mich bisher aus zwei Gründen immer geweigert, ihn einzusetzen: zum einen ist da das unsagbar hässliche Icon. Twitter ist eine der am meisten genutzten Funktionen auf meinem iPhone, aber ich möchte die komische Tweetbot-Roboter-Ente nicht auf der ersten Seite meines Homescreens haben.
Und der zweite Grund war: Twitter for iPhone, die offizielle App, ist eigentlich ok. Auf iPhone, iPad und Mac habe ich bislang die auf Tweetie basierende App verwendet.

Nun hat Twitter aber im Sommer zwei Ankündigungen gemacht.
Nummer 1: Clients von Drittanbietern können uns mal. Demnach bekommen Twitter-Clients nur noch maximal 100.000 User-Tokens. Das bedeutet: kein Twitter-Client kann mehr als 100.000 User haben (es gibt Ausnahmen für Clients, die schon mehr haben).
Soweit nicht erfreulich, aber war mir eigentlich relativ egal – die offiziellen Clients sind ja in Ordnung. Aber –

Nummer 2: Twitter for Mac wird eingestellt. Das ist insbesondere deswegen ärgerlich, da der Client mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommen ist und eigentlich dringend ein Update benötigen würde – er unterstützt weder Twitters Bilderservice noch das Retina-Display des neuen MacBook Pro.

Vor wenigen Tagen wurde nun Tweetbot for Mac veröffentlicht. Ein Client, wie man ihn sich nur wünschen kann. Für maximal 100.000 User (in Realität wohl um einiges weniger, da vermutlich viele mehrere Accounts haben). Deswegen wohl der verhältnismäßig hohe Preis: 15,99 € im Mac App Store. Schließlich ist es ein Produkt, das von Beginn an eine limitierte Kundenzahl hat.

Von Twitter im Stich gelassen, und mit Blick in die Zukunft, wo ich möglicherweise durchaus einen Retina-Mac haben werde, habe ich in den sauren Apfel gebissen und Tweetbot gekauft.

Größte Stärken im Gegensatz zu den offiziellen Clients:

  1. Streaming, d.h. neue Tweets werden gepusht, anstatt regelmäßig vom Client abgerufen werden zu müssen
  2. Synchronisation, wie weit die Timeline gelesen wurde
  3. Umfangreiche Filter

– und natürlich mit Retina-Grafik.

Um die Synchronisation nutzen zu können, habe ich mir auch auf dem iPhone Tweetbot installiert. Auch hier kann man nur zufrieden sein – lediglich Twitters „exklusive“ Features („Entdecken“) fehlen natürlich. Allerdings habe ich das auch nie verwendet.
Einziges Problem bleibt natürlich: das App-Icon.

Doch dafür gibt es eine einfache Lösung. Eine Website kann unter iOS zwei Dinge: sie kann als Bookmark wie eine App auf dem Homescreen abgelegt werden und sie kann Apps, die das unterstützen, per URL-Schema starten (So). Also schnell eine HTML-Seite auf den Server gelegt, das Twitter-Icon über iTunes aus der App gezogen und fertig ist der Tweetbot-Starter, der aussieht wie Twitter for iPhone.

Die Installation ist ganz einfach: in Safari auf dem iPhone https://sprachkonstrukt.de/tweetbot aufrufen. Tweetbot wird sofort gestartet. Wenn man zurück in Safari geht, ist die Weiterleitungsseite aber noch offen (erkennbar am schwarzen Hintergrund). Nun kann man sich einen Bookmark auf den Homescreen legen – er sieht automatisch aus wie die offizielle Twitter-App. Und startet von nun an Tweetbot, das dann in irgendeinem Unterordner aus dem Blickfeld verschwinden darf.

iPhone:
[app 428851691]

Mac:
[app 557168941]