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iPhone? Kann man das essen?

Wie versprochen, hier der Test meines neuen Mobiltelefons. Oder, wie OS X zu sagen pflegt, „Smartphone“. Die Rede ist vom […]

pict2477.jpgWie versprochen, hier der Test meines neuen Mobiltelefons. Oder, wie OS X zu sagen pflegt, „Smartphone“.
Die Rede ist vom Nokia E65.
Der größte Nachteil: Kein Touchscreen. Sonst kann es aber locker mit dem iPhone mithalten, ist an manchen Stellen sogar besser.

Zunächst zum Äußeren.
pict2490.jpgEs ist größer als mein altes Handy (Nokia 6111), nämlich knapp 5cm breit und gut 10cm lang. Dafür ist es dünner: Nur 1,4cm. Ein ganzer Zentimeter weniger als das 6111. Die Farbe ist hauptsächlich silber, die Seite und die Rückseite gibt es in braun (mocca), silber und rot. Bei T-Mobile aber nur in braun. Dieses sieht ziemlich edel und hochwertig aus. Auch sonst ist die Verarbeitung sehr hochwertig, nichts knarzt oder quietscht.
Technisch gesehen hat das Smartphone alles, was man sich wünschen kann: Kamera, Speicherkarte, UMTS, Bluetooth und WLAN. Auf der Softwareseite sorgt das Handybetriebssystem Symbian S60 (3rd Edition) für die nötige Funktionsvielfalt. Die Möglichkeiten im Vergleich zu einem einfachen proprietären Handybetriebssystem der Consumer-Klasse sind enorm. Natürlich nimmt auch die Komplexität damit zu, man muss schon wissen was man tut und was man will. Dann ermöglicht Symbian aber fast alles. Besonders praktisch ist der „Desktop“, auf dem z.B. aktuelle Termine direkt angezeigt werden.
pict2488.jpgIm Web surfen geht selbst mit dem mitgelieferten Browser anständig (web’n’walk von T-Mobile), ich habe mir trotzdem Opera Mini installiert. Damit hat man das Internet so wie man es gewohnt ist. Die Verbindung kommt wahlweise über ein WLAN oder über UMTS oder EDGE zustande. Letzteres kostet natürlich (ich habe eine 5-MB-Volumen-Flat), aber ist in UMTS-Ausbaugebieten auch ordentlich schnell. Man merkt (auch im WLAN), dass hier eher die Hardware des Mobiltelefons die Geschwindigkeitsgrenze festlegt als die Verbindung.
Neben Opera Mini habe ich noch Google Maps installiert, das wie auf dem iPhone funktioniert. Über einen angeschlossenen GPS-Empfänger oder über eine Ortung über das Handynetz (die leider momentan noch nicht immer funktioniert) kann die eigene Position bestimmt werden.
Das E-Mail-Programm ließ sich sehr einfach einrichten, dank meinem IMAP-Server habe ich nun alle E-Mails synchron auf dem MacBook und auf dem Handy.
Allgemein Synchronisierung: sie läuft so perfekt wie schon beim 6111. Zwar musste ich ein Plugin von Nokia installieren, aber danach erkannte iSync das Handy anstandslos und synchronisiert nun Adressen, Aufgaben und natürlich Kalender perfekt. Was waren das noch für Zeiten, wo man jede Handynummer in das Adressbuch manuell eingeben musste…
Die mitgelieferte Software von Nokia ist leider nur für Windows. Aber für OS X braucht man die sowieso nicht, da alles mit Bordmitteln machbar ist. Und Firmware-Updates kann das Handy auch ohne Computer installieren.
Noch ein Wort zur Akkulaufzeit, dem größten Kritikpunkt, der meist in Verbindung mit dem E65 genannt wird: Das erste Mal musste ich nach zwei Tagen wieder aufladen. Das zweite Mal erst nach fast einer Woche. Grund: Ich habe mir angewöhnt Bluetooth und WLAN nur bei Bedarf zu aktivieren. Wenn man das beides mal eine Nacht über aktiviert hat, ist der Akku am nächsten Morgen nur noch halb so voll. Wenn man es wirklich nur aktiviert, wenn man es braucht, hält der Akku so lange, wie man es von einem Handyakku erwartet.
Was habe ich noch vergessen?
pict2484.jpgZu erwähnen wäre noch der Helligkeitssensor, der die Displayhelligkeit automatisch anpasst. Merkt man kaum, aber bringt was. Nett außerdem die zweite Kamera auf der Vorderseite, die für Videotelefonie gedacht ist. Das konnte ich aber leider noch nicht ausprobieren, da niemand in meinem Freundeskreis eine solche Funktion hat. Außerdem wurde wohl großer Wert auf Gruppengespräche gelegt, dafür gibt es sogar eine extra Taste. Bisher habe ich das aber auch noch nicht ausprobiert.
Sehr praktisch ist unterdessen die „Bearbeiten“-Taste an der Seite: damit lässt sich Kopieren und Einfügen. Eine Funktion, die das iPhone noch immer nicht hat, und ohne die man nicht mehr auskommt, wenn man sie mal verwendet hat.
Außerdem ist ein umfangreiches Softwarepaket mitgeliefert: Neben einem Office-Programm, das gängige Dateien anzeigen kann (.doc etc.) sowie einem PDF-Reader und einem Druckprogramm bietet das E65 auch ein ZIP-Programm und eine Sprachausgabe, mit der man sich z.B. SMS vorlesen lassen kann. Natürlich lässt sich das Handy auch als Foto, Videokamera, Wecker, MP3-Player, Diktiergerät und theoretisch sogar Fernseher verwenden. Letzteres scheint aber im Netz der Telekom noch nicht möglich zu sein.
Praktisch für diejenigen, die gerne alles zutodekonfigurieren, ist die Möglichkeit, das Menü selbst zu gestalten. So kann man z.B. seine Programme in diverse Unterordner einsortieren.
Allgemein vermittelt mir Symbian als Betriebssystem das Gefühl, dass ich momentan nur an der Oberfläche seines Potentials kratze. Natürlich werde ich weiterhin rumexperimentieren und gegebenenfalls hier berichten.

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