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Obamerica

Nun wird also Barack Obama der Nachfolger von George W. Bush. Und damit nicht nur mächtigster Mann der Welt, sondern […]

Nun wird also Barack Obama der Nachfolger von George W. Bush. Und damit nicht nur mächtigster Mann der Welt, sondern auch der Präsident eines Landes, das das „alte Europa“ unter seinem Vorgänger hassen gelernt hat.
Als Bush sein Amt einnahm, war ich gerade 12. Damit war er, seit ich mich für Politik interessiere, immer US-Präsident – wodurch er das Bild, das ich noch immer von den USA habe, nachhaltig prägte. Das Bild der bösen Super-Weltmacht, die ihren Kapitalismus auf der ganzen Welt ausbreitet und aus lauter Habgier den Irak angegriffen hat. Bush wurde zum Symbol für alles Böse, was von Amerika ausgeht, seien das nun Soldaten, CO2-Emissionen, religiöser Fanatismus oder einfach pure Dummheit.
Jetzt ist Bush weg – aber mit ihm auch das miese Image, das sich hierzulande in viele Köpfe eingebrannt hat? Die hiesigen Medien arbeiten ja fleißig daran und haben hohe Erwartungen – es wird allgemein davon ausgegangen, dass Obama ein neuer Über-Präsident wird, der der ganzen Welt Frieden und Wohlstand bringen wird.

Leider wird es dazu aber nicht kommen. Sicher ist Mr. Obama ein fähiger Politiker, und ich bin wirklich gespannt auf seine Politik. Aber ob er seinem Volk Dinge wie Toleranz, Umweltbewusstsein und soziale Gerechtigkeit beibringen kann, ist zu bezweifeln. Im Übrigen ist Obama nach wie vor für den Afghanistaneinsatz, für die Todesstrafe und sieht sich als gläubigen Christen.