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Review: ein Monat D90

Seit einem Monat habe ich jetzt meine Nikon D90 – Zeit für ein kleines Review. Ich hatte noch nie eine Spiegelreflexkamera, […]

Seit einem Monat habe ich jetzt meine Nikon D90 – Zeit für ein kleines Review.

Nikon D90

Ich hatte noch nie eine Spiegelreflexkamera, mein fotografisches Verständnis beschränkte sich auf das Drücken auf den Auslöser. Blende, Belichtungszeit, Brennweite, ISO – alles Fremdwörter für mich.
Auch die D90 bietet einen vollautomatischen Modus und einige halbautomatische. Recht schnell stellte ich allerdings fest, dass die besten Ergebnisse im manuellen Modus erzielbar sind. Insbesondere, da ich grundsätzlich ohne Blitz arbeite und die Kamera dann die Belichtungszeit gerne zu lange einstellt, wodurch das Bild verwackelt. Aber ich mache lieber etwas dunklere und dafür schärfere Bilder. Lediglich die Schärfenautomatik habe ich aktiviert gelassen, die ist nämlich einfach besser als das menschliche Auge.
Tatsächlich bin ich erstaunt, wie schnell ich mich an das manuelle Fotografieren gewöhnen konnte, aber es ist wirklich nicht sehr schwer: die Blende habe ich meist so weit offen wie möglich, weil man dadurch sehr stark einzelne Bildbereiche durch einen unscharfen Hintergrund hervorheben kann, und bei der Belichtungszeit probiere ich einfach etwas aus, ist ja kein Problem bei einer digitalen Kamera. Mit der Zeit stellen sich natürlich auch Erfahrungswerte ein.
Den Videomodus habe ich noch nicht sehr ausführlich genutzt, er ist sicher nicht mit einer echten HD-Kamera vergleichbar. Trotzdem war dies der Grund, warum ich von Anfang an eine D90 wollte – manchmal braucht man das eben einfach, und ich bin froh, dass die Kamera das Feature bietet.

Objektiv und Zubehör

Ich habe das Standard-Objektiv DX 18-105mm ED VR, was eigentlich für fast alle Einsatzbereiche ausreicht. Der Zoom ist ausreichend, Makroaufnahmen gehen aber ebenso. Das reicht mir erstmal. Vielleicht werde ich mir irgendwann noch ein reines Makroobjektiv zulegen, weil ich das für einen sehr interessanten Bereich der Fotografie halte. Aber das hat erstmal Zeit.
Mit der Kamera habe ich neben einer 4GB-SD-Karte (reicht für ca. 260 Bilder im RAW-Modus) gleich den GPS-Tagger Holux M-241 erhalten, da ich von Anfang an Fotos mit Geotags machen wollte. Außerdem legte hombertho, von dem ich die Kamera gebraucht kaufte, den Fernauslöser Aputure AP-WR3N und ein Buch bei.
Das erste, was ich mir selbst dazu gekauft habe, war eine Tasche – meine Wahl fiel auf die Crumpler Jimmy Bo 400, weil ich eine möglichst kleine Tasche wollte. USB-Kabel und Geotagger passen aber trotzdem mit rein – und alles andere ist zusammen mit all dem anderen Tech-Kram, den ich täglich mit mir rumschleppe, in der MacBook-Tasche.
Um einen (externen) Blitz werde ich natürlich auf Dauer auch nicht herumkommen – wichtig ist mir dabei aber, dass er an die Decke blitzen kann. Vermutlich wird es der Nissin Di622 werden – darf man mir übrigens auch gerne schenken, ist ja bald Weihnachten.
Ansonsten steht vielleicht noch irgendwann ein etwas besseres Stativ an, das alte was ich momentan noch benutze ist doch sehr wackelig.

Software und Nachbearbeitung

Eigentlich verwalte ich alle Fotos in iPhoto, was als Bestandteil der iLife-Suite von Apple sehr gut in das Betriebssystem integriert ist und Killerfeatures wie Gesichtererkennung und -sortierung und Geotagging unterstützt. Ursprünglich wollte ich auch mit der D90 bei iPhoto bleiben, jedoch frage ich mich inzwischen, ob das so schlau ist. Nachdem ich einmal ein Foto mit Photoshop geöffnet und das dortige RAW-Plugin gesehen habe, möchte ich eigentlich nicht mehr ohne dieses leben – und iPhoto bietet genau keine Einstellmöglichkeiten für RAW-Fotos. Man hört immer von Aperture (Apple) und Lightroom (Adobe). Ersteres ist zwar sicher besser auf OS-X abgestimmt und stabiler (habe ich schon erwähnt, dass Photoshop mir unter 10.6 immer häufiger abstürzt?) – letzteres bietet allerdings die von mir eigentlich erwünschte Photoshop-Einbindung. Und natürlich sind beide Programme nicht gerade billig.
Viel dringender bräuchte ich allerdings eine richtig funktionierende OS-X-Software für meinen Geotagger, da gibt es nämlich nur ein OpenSource-Projekt das mehr schlecht als recht funktioniert (BT747). Schon nach mehreren Fototouren stellte ich hinterher ernüchtert fest, dass keine GPS-Daten vorliegen – wobei ich nicht weiß, ob keine aufgezeichnet wurden, oder ob nur die Software keine auslesen konnte.

Fazit

Ich habe die Fotografie nun doch noch als Hobby für mich entdeckt. Mit einer richtigen DSLR macht es einfach viel mehr Spaß als mit einer normalen Digicam. Die D90 ist dabei sicher eine sehr gute Wahl, auch ich als Anfänger kam schnell mit ihr zurecht. Dass ich sie gebraucht gekauft habe, bereue ich auch keineswegs – sie ist in einem top Zustand und war doch um einiges billiger als neu, wo ich den Kauf sicher noch einige Zeit hinausgezögert hätte. Natürlich ist es immer noch eine Investition, die sich nur lohnt, wenn man auch wirklich viele Fotos macht. Ich hoffe, das kann ich auch während dem Semester aufrechterhalten.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ich rundum zufrieden bin und viel Freude daran habe. Sehenswerte Ergebnisse gibt es regelmäßig in meinem Flickr-Photostream zu sehen. Über Kommentare zu meinen Fotos würde ich mich als Anfänger übrigens auch sehr freuen. 🙂