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Hintergrundbilder, Ordner und immer noch Probleme

Seit gestern ist jetzt also iOS 4.0 für das iPhone 3GS verfügbar (für das 3G nur eingeschränkt). Die Neuerungen dürften […]

Seit gestern ist jetzt also iOS 4.0 für das iPhone 3GS verfügbar (für das 3G nur eingeschränkt). Die Neuerungen dürften mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Und doch war das Update für mich recht interessant:


Hintergrundbilder gar nicht soo schlecht

Nein, ich konnte mir nicht vorstellen, dass iPad-ähnliche Hintergrundbilder auch auf dem Homescreen des iPhone funktionieren können. Auf gejailbreakten Geräten sah das immer sehr hässlich aus. Und was den von Apple standardmäßig eingestellten grauen Wassertropfen-Hintergrund anbelangt, ist das bei der offiziellen Variante genauso.

Allerdings wird auch ein einigermaßen ansehnlicher mitgeliefert – wem der genausowenig gefällt wie die anderen (Stein, Stein, Pflastersteine, Jeans, Stein, …) muss selbst suchen oder fotografieren: hier empfiehlt sich auf jeden Fall ein dunkles, einfarbiges, unscharfes Motiv. Dann sieht es aber tatsächlich ganz hübsch aus. Der blaupunktige mitgelieferte verleiht dem iPhone – ganz entgegen meiner Erwartung – gar ein schickes, edles Aussehen, ziemlich shiny.

Hässlich, aber praktisch

Die Ordner (oder neudeutsch „Folders“) sind wirklich praktisch, ich habe damit direkt mal auf 4 Homescreen-Seiten verschlankt. Die Darstellung ist allerdings etwas hässlich geraten, man sollte definitiv nicht zu viele verwenden. Aber gerade selten genutzte Spiele und Apps lassen sich durch die Ordner leicht aufräumen.

App-History („Multitasking“)

Das wohl am meisten missverstandene Feature in iOS 4.
Doppeldruck auf den Homebutton bringt die App-History zum Vorschein, eine Art zusätzliches Dock, in dem kürzlich genutzte Apps liegen. Und nein, die Apps laufen nicht im Hintergrund weiter und verbrauchen Akku, keine Sorge.

Zwar können Apps nun bestimmte Dienste im Hintergrund laufen lassen (z.B. eine Webradio-App), die allermeisten Apps tun dies aber nicht. Sie werden beim Schließen einfach „eingefroren“ und ihr Symbol wird in der App-History angezeigt. Das dient dazu, schnell zwischen mehreren Apps zu wechseln. Was sehr gut funktioniert.

Wer möchte, kann die Symbole dort auch rauslöschen, allerdings ist das nicht notwendig.

Ach ja: „Multitasking“ ist so übrigens echt nett. Paralleles Benutzen von Apps wird möglich, im Hintergrund Laufen für bestimmte Apps (wo das sinnvoll ist) auch, aber es wird nichts tatsächlich akkubelastend weiter ausgeführt.

Jailbreak (fast) unnötig

Fährt man die App-History nach rechts, kommen iTunes-Buttons zum Vorschein, wodurch letztlich weiterhin die Musiksteuerung durch Doppeldruck auf den Homebutton möglich ist.

Aber noch viel besser ist das Symbol links daneben, mit dem die automatische Rotation z.B. in Safari deaktiviert werden kann. Extrem nützlich, wenn man seitlich liegend surfen möchte. Und dank diesem Button endlich ohne hässlichen Jailbreak möglich.

Kein Telekom-Internet mehr nach 4.0-Update

Klingt unglaublich, aber es kann vorkommen, dass das iPhone nach dem Update auf iOS 4.0 keine IP-Adresse mehr von der Telekom bekommt.
Ich weiß nicht genau woran es liegt, vielleicht daran, dass ich vor dem Update den Jailbreak hatte, oder dass ich mal ein Tethering-Profil installiert hatte, oder dass ich die mir von der Telekom zugeschickten Netzwerkeinstellungen einfach mal aktiviert habe. Jedenfalls wird zwar das 3G-Symbol angezeigt, aber Safari kann keine Website öffnen (ohne WLAN) und auch sonst geht natürlich recht wenig mit einem iPhone ohne Internet.

Und hier ist die Lösung:
Die guten alten Profile von help.benm.at, mit denen wir zu iOS-3er-Zeiten das Tethering freischalten konnten. Natürlich muss man vorher eventuell vorhandene Profile löschen (Einstellungen -> Allgemein -> Profil), und Tethering funktioniert mit den Mobileconfigs natürlich auch nicht mehr, aber das Internet kommt zum iPhone zurück. (Soweit ich weiß ist Tethering tatsächlich nur für 5€/Monat bei der Telekom freischaltbar).
Bis es von der Telekom ein aktualisiertes Profil gibt, auf jeden Fall eine Lösung.

Apple unfähig, oder ist es Google?

Ja, Apple ist trotzdem irgendwie unfähig. Oder vielleicht auch nur ungewillt.
Ich habe meine eMail-Adressen alle auf ein Google-Konto laufen, auch Kontakte und Kalender habe ich natürlich bei Google, dem besten Mailkontaktekalenderanbieter der Welt.

Ich stelle mir das jetzt so vor: ich sage meinem iPhone meine Google-Zugangsdaten und es richtet mir automatisch Mailprogramm, Adressbuch und Kalender ein. Dabei wäre zu beachten, dass ich mehrere Absenderadressen bei Google habe, und diese natürlich auch am iPhone nutzen möchte.
Außerdem habe ich drei Kalender (Privat, Uni und Arbeit) und ein paar Adressbuchgruppen. Neue eMails und Änderungen im Adressbuch und im Kalender sollten möglichst in Echtzeit auch am iPhone ankommen, Push machts möglich. Wenn dann noch Notizen mit synchronisiert werden, wäre das super, aber nicht unbedingt notwendig. Ist das zuviel verlangt?

Offenbar schon, denn das geht wohl nur mit dem kostenpflichtigen MobileMe so richtig.

Gepushed werden Mails von Google nur, wenn man den Account nicht als Google-, sondern als Microsoft-Exchange-Account einrichtet. Dann kommen auch die Kalender (wenn man sie auf der amerikanischen Version von m.google.com/sync freischaltet) am iPhone an und sogar die Kontakte, letztere allerdings ohne Gruppen und die Kalender mit frei gewählten Farben, die überhaupt nichts mit denen bei Google oder in iCal auf dem Mac zu tun haben. Damit muss man leben.

Und mehrere Absenderadressen? Gibts nicht. Mein Workaround dafür ist, dass ich den Account nochmal extra eingerichtet habe, nur zum Versenden (mit falschen Daten beim Eingangsserver, sonst wären ja alle Mails doppelt da), und die mehreren Adressen mit Kommata getrennt per Copy&Paste eingefügt habe (kann man nicht direkt eintragen, funktioniert dann aber).

Das ist MÜLL!

To-Do-Liste

Was fehlt noch in iOS 4?

Safari: Wo bleibt Passwortsynchronisation? Die Schlüsselbundverwaltung von OS X sollte auch in iOS Einzug erhalten. Außerdem wären Extensions hübsch, damit man lästige Werbung ausblenden kann (meinetwegen dürfen iAds drin bleiben).
Achja, Flash darf ruhig weiter fehlen.

Mail: Siehe letzter Abschnitt. Das muss endlich Power-User-tauglich werden. Am Mac ist da übrigens auch noch Potential.
Von Verschlüsselung wage ich gar nicht erst zu träumen.

Karten: Ich finde es ist an der Zeit, die Maps-App zu Google Maps Navigation auszubauen. Wird aber wohl nicht geschehen, da Apple an den teuren Navi-Apps zu viel mitverdient.

iChat: Das iPhone 4 wird eine Frontkamera haben. Warum kann man die dann nur im etwas krüppeligen Facetime nutzen? Warum nicht iChat für das iPhone?

iSync: Die iPhone-Synchronisation muss endlich aus iTunes herausgelöst werden. Warum man dafür nicht einfach das sowieso schon vorhandene iSync verwenden kann, weiß niemand.

Jailbreak: Darf in keiner iPhone-To-Do-Liste fehlen. Apple sollte einfach selbst die Plattform öffnen. Der App-Store wird daran nicht untergehen. Aber man könnte mit dem Teil endlich machen, was man will. Am Mac gehts ja auch.

Telekom: Ich habe es eigentlich satt, mir von der Telekom Tethering verbieten zu lassen. Leider sind die anderen Mobilfunkanbieter kein Haar besser. Aber das ist ein anderes Thema.