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Google Music Beta

Irgendwie hat man sich inzwischen darauf geeinigt, dass niemand mehr Musik auf seinen neuartigen Empfangsgeräten speichern will – wo man […]

Irgendwie hat man sich inzwischen darauf geeinigt, dass niemand mehr Musik auf seinen neuartigen Empfangsgeräten speichern will – wo man doch durch das Internet die jeweils gewünschte Musik „on demand“ streamen kann. Zumindest ist das das Ziel von Apples iTunes Match, dem schon länger operierenden Dienst Spotify und nun auch Googles Music Beta.

Tatsächlich habe ich schon seit Mitte Juni Zugang zu dem Dienst, jedoch hielt sich meine Begeisterung in Grenzen und durch die nachfolgende Einführung von Google+ geriet er bei mir erstmal in Vergessenheit – erst heute stieß ich wieder darauf, da mittlerweile die Beta-Nutzer auch selbst Invites versenden können.

Zur Funktionsweise: der Nutzer lädt seine MP3-Dateien auf Googles Server und hat fortan über das Internet Zugriff darauf. Entweder, indem er einfach im Browser hört, oder durch die Android App. Fertig.

Es ist also kein Dienst wie Spotify, bei dem ich für ein monatliches Entgeld freien Zugriff auf alles habe – ich muss die Musik schon haben. Dafür kostet es auch nichts.
Es ist aber auch nicht wie iTunes Match, wo für eine jährliche Gebühr die lokale iTunes-Bibliothek gescannt wird und dann komplett in der iTunes-Cloud zur Verfügung steht (inkl. eventueller mp3s zweifelhafter Herkunft) – jeder Titel muss von jedem Nutzer erst hochgeladen werden.

Dafür bietet Google einen Client an, der sich am Mac in den Systemeinstellungen und der Menüleiste einnistet und dann erstmal alle Musik hochlädt (eine Auswahlmöglichkeit besteht leider nicht). So ein Upload von tausenden mp3-Dateien dauert dann schon auch mal eine Woche.

Wie alle Streamingdienste, grob verallgemeinert, steht natürlich auch Music Beta offiziell nur außerhalb Deutschlands zur Verfügung, da die GEMA Menschen hasst und die Musikindustrie dumm wie Brot ist. Dennoch funktioniert Music Beta bei mir auch außerhalb der USA bisher einwandfrei.

Mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten, alles ist erstaunlich unspektakulär. Die Website ist recht schön gelungen, und passt natürlich gut zum typischen Google-Nutzer, der sowieso nur im Browser lebt. Als Android-User ergeben sich vermutlich dank der App und demzufolge ubiquitärem Zugriff auf die Musikbibliothek weitere Einsatzzwecke. iPhone-Nutzer schauen dagegen in die Röhre, nicht einmal eine mobile Website gibt es und so ist Music Beta derzeit nur auf Android-Smartphones nutzbar.

Doch auch wenn die Beta-Phase einmal beendet ist und es Zugriffsmöglichkeiten mit den von mir präferierten Mobiltelefonen gibt, bezweifle ich, dass ich Music (beachtenswert: offiziell ohne „Google“ im Namen) nutzen werde. iTunes Match und Flatratemodelle á la Spotify riechen da mehr nach Zukunft.
Und natürlich macht Streaming mit derzeit üblichen schmalen Volumenverträgen für mobiles Internet auch nur begrenzt Spaß.