Wie ich mir fast einen neuen Drucker kaufte
Ein Rant über HP-Drucker und ihre selbstzerstörenden Patronen.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht warum, aber ich habe einen HP-Drucker. Photosmart C4585. Bisher war ich meist zufrieden, das Ding kann drucken, scannen, kopieren; das alles auch in Farbe und über WLAN.
Seit kurzem mochte er aber nicht mehr. Erst sporadisch, dann dauerhaft wurde die Meldung „Druckerpatrone beschädigt“ angezeigt. Im Treiber wurde sogar davon gesprochen, die Druckerpatrone habe „versagt“.
Versagt hat leider auch der HP-Support, der keinen C4585 kennt. Im Treiber wird er allerdings auch stets als C4580 angezeigt, obwohl auf dem Gehäuse C4585 steht. Für C4580 gibt es dann auch Hilfeseiten bei HP, dort wird allerdings nur mehr oder weniger erklärt, wie man eine Patrone einsetzt.
Das Internet® hat dann erklärt, was eine „beschädigte“ Druckerpatrone bei HP ist: der Grund, warum HP sich aus dem Endkundengeschäft völlig zurückzieht, mit Ausnahme der Drucker. Warum auch, denn mit Druckern lässt sich endlos Geld generieren, zumindest wenn man es wie HP macht: offenbar hat jede HP-Druckerpatrone ein „Ablaufdatum“. Kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Ablaufdatum. Ganz so streng sind die Drucker da zwar nicht, aber offenbar war meine XL-Patrone vor über einem Jahr abgelaufen, und nun war es an der Zeit, dass sie vom Drucker gebrickt wurde. Laut HP gibt es das Ablaufdatum nur bei wenigen Patronen, meine ist nicht dabei, aber eine andere Erklärung fand ich leider nicht. Eine Bestätigung wird das „Versagen“ der Farbpatrone sein, die auch bereits weit über dem Datum ist.
Ok, ich will trotzdem drucken (und scannen, was auch verweigert wird), also muss eine neue Patrone her. Tatsächlich eine der wenigen Dinge, die man besser beim Elektrofachmarkt um die Ecke kauft: bei Saturn kann man dann nämlich, wie beim Milchkauf, darauf achten, dass man die Patrone kauft, die noch am längsten haltbar ist. Die erste, die ich in der Hand hatte, läuft im November 2011 ab (und wird immer noch an arglose Kunden verkauft); gewählt habe ich schließlich eine mit Ablaufdatum April 2013. Außerdem habe ich keine teurere XL-Patrone mehr genommen, schließlich muss die ja auch leer werden bis sie abläuft, und so viel drucke ich dank papierlosem Studium nicht. So gesehen sind die XL-Patronen von HP reine Geldmache.
Zuhause war die Überraschung dann aber groß, als die neue Patrone, natürlich Original HP, nicht erkannt wurde: die Fehlermeldung änderte sich von „Patrone defekt“ auf „Patrone falsch eingesetzt“. Falsch eingesetzt war sie aber definitiv nicht, dabei kann man auch nichts falsch machen. Toll, Drucker kaputt, Patronen auf eBay, Drucker aus dem Fenster, neuen Drucker bestellen, ärmer werden.
Ich war kurz davor einen neuen zu bestellen (natürlich kein HP mehr!), den Canon PIXMA MG5250 (Amazon-Affiliate-Link) – da entschied ich, der HP-Kiste doch noch eine Chance zu geben.
Mit viel Licht und Wattestäbchen nahm ich die Patronen nochmal heraus und reinigte die eigentlich schon sauberen Kontakte. Und siehe da, „HP Original-Patronen eingesetzt“, und eine Ausrichtung später läuft der Drucker wieder. Die XL-Patrone bleibt leider trotzdem gebrickt und landete nun halb voll im Müll.
Also, hier nun die inoffizielle Support-Seite für den HP Photosmart C4585, die es bei HP ja nicht gibt:
Fehlermeldung „Druckerpatrone beschädigt“: Die Patrone ist hin, ab auf den Müll und eine neue kaufen. Auf Ablaufdatum achten! („Garantieende“, auf der Packungsrückseite unten rechts)
Fehlermeldung „Patrone falsch eingesetzt“: Patronen rausnehmen, mit Wattestäbchen Kontakte auf beiden Seiten reinigen.
Immer noch Probleme: wegschmeißen, neu kaufen. Aber nie wieder einen HP!