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HowTo: E-Mail

Ein Tutorial für die Einrichtung von Google Sync mit mehreren Absenderadressen unter iOS 4 ist hier zu finden: iPhone: Google Mail mit Push und mehreren Absenderadressen

Im folgenden Artikel habe ich einmal zusammengetragen, was jeder über E-Mail wissen sollte – vieles davon mag schon bekannt sein, aber sicher nicht alles.
Unter anderem erfährt man:

Grundlagen

E-Mails sind noch immer das am meisten verwendete Kommunikationsmittel im Internet. Der Versand einer E-Mail läuft folgendermaßen ab:
email-howto1
Der Absender schreibt seine E-Mail und schickt sie an einen E-Mail-Server, normalerweise den seines E-Mail-Providers. Dieser Server leitet die E-Mail dann anhand der E-Mail-Adresse des Empfängers an den E-Mail-Server des Empfängers weiter, welcher wiederum die E-Mail an den Empfänger ausliefert.
Zur Identifikation von Empfängern und Sendern einer E-Mail dient die E-Mail-Adresse, bestehend aus <name>@<server>. In obigem Beispiel hätte also Hans die E-Mail-Adresse „hans@mailserver.de“ und Paul die Adresse „paul@mymail.com“.
Anhand des Serverteils einer E-Mail-Adresse ist also normalerweise erkennbar, bei welchem E-Mail-Anbieter eine Adresse registriert ist. Der Teil vor dem @ ist beliebig und dient zur Identifikation einzelner Benutzer eines E-Mail-Servers – er kann normalerweise bei der Einrichtung einer E-Mail-Adresse frei gewählt werden. Übrigens werden E-Mail-Adressen eigentlich grundsätzlich kleingeschrieben. Zwar ist es theoretisch möglich, dass zwischen „Hans@mailserver.de“ und „hans@mailserver.de“ unterschieden wird, dies findet normalerweise aber nicht statt und beide Schreibungen funktionieren. Um Verwirrung vorzubeugen sollte man aber auf Großbuchstaben in E-Mail-Adressen verzichten.

Viele Menschen sind der Meinung, dass sie eine E-Mail-Adresse zusammen mit ihrem Internetanschluss „kaufen“, ähnlich wie eine Telefonnummer. Dies kommt daher, dass viele Internetanbieter (z.B. die Telekom) ihren Kunden auch eine gratis E-Mail-Adresse anbieten. Eine E-Mail-Adresse hat aber nichts mit einem Internetanschluss oder gar einem bestimmten Computer zu tun, und daher gibt es auch jede Menge E-Mail-Provider, die nur E-Mail-Adressen anbieten und keine Internetanschlüsse. Dies ist im Allgemeinen auch die bessere Wahl, denn wenn man beispielsweise umzieht und einen anderen Internetanbieter bekommt, verliert man sonst auch die bei diesem registrierte E-Mail-Adresse.

Immer wieder beobachte ich, dass Menschen auf ihren eigenen Computern ihren Internetbrowser öffnen, die Internetadresse ihres E-Mail-Providers eingeben, sich dort mit einem Passwort anmelden und dann dort ihre E-Mails lesen. Diese Methode bringt gleich mehrere Probleme mit sich:

Natürlich ist es immer möglich, seine E-Mails per Browser abzurufen. Sinnvoll ist das aber nur, wenn man an einem fremden Computer sitzt. Am eigenen Computer ist es aber besser, ein E-Mail-Programm zu verwenden. Dem E-Mail-Programm ist das Passwort zum E-Mail-Account bekannt, und sobald eine Internetverbindung besteht, sieht das Programm von selbst nach, ob neue E-Mails da sind und lädt sie herunter. E-Mails werden dann innerhalb des Programms gespeichert und können dort sowohl gelesen als auch geschrieben werden.
Wenn keine Internetverbindung besteht, sind bereits empfangene Mails natürlich trotzdem noch da und können gelesen werden.

Die Wahl des richtigen E-Mail-Providers

Es gibt unglaublich viele E-Mail-Provider, bei denen man sich eine E-Mail-Adresse registrieren kann. Es gibt allerdings nur ein paar wenige bekannte, diese werde ich hier vorstellen und auch erklären, worauf man bei der Wahl eines E-Mail-Providers achten sollte.

Das naheliegendste: E-Mails beim Internetprovider. Wie schon oben erwähnt, bieten die meisten Internetanbieter auch E-Mail-Adressen an. Man bekommt dann z.B. eine Adresse @t-online.de oder @aol.de. Diese sind normalerweise kostenlos für Kunden und außerdem sehr weit verbreitet.
Das Problem dabei ist, wie gesagt, die Frage des Umzugs oder Providerwechsels – wenn eine E-Mail-Adresse an einen Internetanschluss gekoppelt ist, geht sie bei einem Wechsel natürlich verloren. Außerdem sind die E-Mail-Postfächer technisch meist nicht sonderlich gut, da es sich hier um Massenware handelt, die den Kunden geschenkt wird, ähnlich wie Werbegeschenke. Daher sind E-Mail-Adressen beim Internetprovider normalerweise nur eingeschränkt empfehlenswert.

Es gibt aber auch sehr viele sog. FreeMail-Anbieter, bei denen man kostenlos eine E-Mail-Adresse bekommen kann. Die bekanntesten Vertreter sind web.de, GMX, Windows Live Hotmail, Yahoo und Google Mail, auf diese werde ich hier näher eingehen.

Bei web.de handelt es sich wohl um den bekanntesten deutschen FreeMail-Anbieter. Mittlerweile gehört das Unternehmen zum UnitedInternet-Konzern. Mitte der 90er-Jahre gegründet, hat das Unternehmen es leider verschlafen, mit der Zeit zu gehen. Seit Jahren sind die Leistungen nahezu unverändert geblieben: Eine E-Mail-Adresse @web.de, ein Postfach, das insgesamt 12 MB Speicherplatz bietet und eine maximale E-Mail-Größe von 2 MB. Dies ist heute absolut nicht mehr konkurrenzfähig – bereits ein Foto einer mittelmäßigen Digitalkamera kann größer als 2 MB sein. Auch das Limit von 12 MB kann mit ein paar Mails sehr schnell erreicht werden. Ist das Postfach voll, werden neue eingehende Mails mit einer Fehlermeldung an den Absender zurückgeschickt und können nicht mehr empfangen werden. Die gleiche Fehlermeldung wird auch verschickt, wenn man mehr als 500 E-Mails im Posteingang hat.
Die Verwendung von E-Mail-Programmen wird von web.de nicht sehr gerne gesehen. Der Abruf ist nur über das ältere POP3-Protokoll möglich, außerdem wird dieser Abruf künstlich dahingehend limitiert, dass nur alle 15 Minuten ein Abruf möglich ist. Zweifelhaft ist auch die sehr restriktive Spampolitik von web.de, so werden alle E-Mails, die von unbekannten Adressen aus gesendet wurden, ersteinmal in einen extra Ordner gesteckt. Unerfahrene Nutzer können so auch leicht einmal wichtige E-Mails übersehen.
Zu allem Überfluss verschickt Web.de regelmäßig Eigenwerbung an Kunden, die sich nicht abbestellen oder herausfiltern lässt, und setzt in abgesendete E-Mails automatisch Werbung in die Signatur. Daher ist web.de absolut nicht empfehlenswert.

Auch GMX gehört, wie web.de, zum United-Internet-Konzern. Die Leistungen sind etwas besser: so beträgt die maximale Postfachgröße 1 GB, außerdem können mehrere E-Mail-Adressen unter einem Postfach vereint werden. Jedoch bietet auch GMX leider nur Abruf per POP an und verschickt täglich Werbung an die Kunden, die zumindest mit dem GMX-eigenen Spam-Filter nicht herausgefiltert werden kann, Werbung in der Signatur abgesendeter E-Mails ist auch üblich. Daher ist GMX nur bedingt empfehlenswert.

Windows Live Hotmail ist der Gratis-E-Mail-Dienst von Microsoft und weltweit sehr stark verbreitet, da E-Mail-Adressen direkt aus Windows heraus registriert werden können, wenn man den MSN Messenger bzw. Outlook Express (Windows Live Mail) nutzt. Hotmail-Nutzer haben ein Postfach mit 5 GB Größe, was im Normalfall für einige Jahre ausreicht.
In der Kritik steht seit einigen Jahren der Spamfilter von Hotmail, der teilweise erwünschte E-Mails ohne Fehlermeldung an den Absender komplett aussortiert und sie nicht einmal in einem Spam-Ordner ablegt.
Zudem hat Hotmail jahrelang keine Möglichkeit geboten, die E-Mails über POP oder IMAP abzurufen, Microsoft Outlook war das einzige Mailprogramm, das zugelassen war. In letzter Zeit wird diese Politik aber glücklicherweise gelockert und es ist teilweise möglich, zumindest POP zu verwenden, dies ist aber noch kein offizielles Feature und klappt nur bei manchen Accounts.
Zu erwähnen ist noch, dass die Windows Live Hotmail Website nur im Microsoft Internet Explorer zu 100% richtig funktioniert.
Daher ist Hotmail eher nicht empfehlenswert.

Bei Yahoo Mail gibt es inzwischen unbegrenzten Speicherplatz, jedoch eine maximale E-Mail-Größe von 10 MB. POP-Abruf wird unterstützt, IMAP jedoch nicht (wie bei den bisher vorgestellten Konkurrenten aber auch nicht). Das ist aber auch das einzige wirkliche Argument gegen Yahoo, daher ist Yahoo eingeschränkt empfehlenswert.

Kommen wir zu Google Mail, außerhalb von Deutschland auch als GMail bekannt. Google ist zur Zeit der einzige E-Mail-Provider, der gratis IMAP-Zugang anbietet. Die Postfachgröße ist nahezu unbegrenzt. Dazu bietet Google Mail eine Fülle an Einstellmöglichkeiten, so kann es z.B. auch dazu veranlasst werden, bei anderen E-Mail-Providern Mails abzuholen und über Google Mail an den Nutzer auszuliefern.
Der einzige Kritikpunkt bei Google Mail ist Google selbst: um nämlich passende Werbung in GMail anzuzeigen, wird der Inhalt der E-Mails automatisch erfasst, genau wie das auch bei Google AdSense-Werbung geschieht. Jedoch verschickt Google selbst keine Werbung und wenn man ein E-Mail-Programm zum Abruf verwendet, bekommt man von der Werbung nichts mit.
Durch den großen Speicherplatz und die Möglichkeit des IMAP-Abrufs wurde Google Mail sehr schnell beliebt und gehört heute zu den größten E-Mail-Providern überhaupt – zurecht, denn Google Mail ist uneingeschränkt empfehlenswert.

Die bisher genannten E-Mail-Provider waren alle kostenlos. Natürlich gibt es aber auch schon für einen geringen Betrag professionelle E-Mail-Provider. Diese sind grundsätzlich die beste Wahl und auch die einzig richtige, wenn es um vertrauliche und wichtige Geschäftspost geht. IMAP ist hier Standard, außerdem wird meist angeboten, eine beliebige Domain zu verwenden (man hat also Einfluss auf den Teil hinter dem @ in der E-Mail-Adresse).
Ob es einem Wert ist, für E-Mail Geld auszugeben, muss jeder selbst entscheiden. Insbesondere für Unternehmen lohnt sich das auf jeden Fall, aber auch für Privatanwender kann es sich lohnen, z.B. wenn man Google nicht über den Weg traut.

Auf folgende Punkte sollte man also bei der Wahl des richtigen E-Mail-Providers achten:

Spamschutz und Sicherheit

Eines der größten Probleme von E-Mail ist der Spam. Eigentlich gibt es zwei Grundregeln, um Spam zu vermeiden.

  1. niemals die E-Mail-Adresse öffentlich im Internet posten
  2. die E-Mail-Adresse nicht bei zweifelhaften Web-Angeboten eintragen

Trotzdem ist es kaum möglich, Spam zu verhindern. Ich bekomme zur Zeit ca. 150 Spam-Mails pro Tag. Davon bekomme ich allerdings kaum etwas mit – dank Spam-Filtern. Aufgrund von gewissen Merkmalen (Absenderadresse, viele Empfängeradressen, viele Links, Schlüsselwörter wie „Viagra“) können unerwünschte E-Mails erkannt und ausgefiltert werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Spam direkt auf dem Server des E-Mail-Providers ausgefiltert, oder nach dem Herunterladen auf den eigenen Computer von einem E-Mail-Programm. Ideal ist es, wenn man IMAP verwendet, da man dadurch auch auf den Spam-Ordner eines serverseitigen Filters zugreifen kann und so falsch erkannte Spam-Mails erkennen kann. Normalerweise lassen sich auch serverseitiger und lokaler Spam-Filter kombinieren, indem der serverseitige Filter die meisten ausfiltert und der lokale dann auf die persönlichen Wünsche konfiguriert werden kann und im Idealfall so keine einzige Spam-Mail im Posteingang landet.
Werbung, die direkt vom E-Mail-Provider versendet wird, kann logischerweise nur von einem lokalen Spam-Filter ausgefiltert werden.
Vorsicht ist geboten bei Spam-Filtern, die auf Whitelists basieren – also nur E-Mails von bestimmten Absendern zustellen und alles andere ausfiltern. E-Mails von Nutzern kleinerer unbekannterer E-Mail-Server werden dann meist fälschlicherweise aussortiert. Der Filter von web.de ist ein Beispiel für einen solchen Filter.
Um Spam von vornherein zu verhindern, empfiehlt es sich auch, sogenannte „Wegwerf-Adressen“ zu benutzen, die z.B. für die Anmeldung in Foren o.ä. benutzt werden können. Diese Adressen kann man auf seine Haupt-Adresse umleiten. Kommt über eine dieser Adressen plötzlich viel Spam, kann man diese eine Adresse löschen und hat den Spam los, die Haupt-Adresse bleibt aber davon unbeeinträchtigt.

Eine weitere Sache, die beachtet werden muss, ist die Art, wie man seine E-Mails abruft. Ist man in einem öffentlichen Netzwerk bzw. WLAN, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass jeder Datenverkehr abgehört werden kann. Wenn ich also meine E-Mails abrufe, kann ein Dritter diese ohne großen Aufwand abhören, genauso übrigens auch Passwörter.
Abhilfe dagegen bietet nur ein per SSL verschlüsselter Datenverkehr zwischen Computer und E-Mail-Server. Ruft man seine E-Mails im Browser ab, kann man eine verschlüsselte Verbindung daran erkennen, dass die Webadresse mit „https://“ beginnt und nicht nur mit „http://“. Bei der Benutzung von E-Mail-Programmen sollte darauf geachtet werden, dass sowohl Abruf als auch Senden nur über eine SSL-gesicherte Verbindung geschehen. Dazu weiter unten mehr.

Seit einiger Zeit gibt es noch eine wichtige Sache, die jedem Nutzer von E-Mail bewusst sein sollte.
Seit 2005 sind E-Mail-Provider in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, Hard- und Software vorzuhalten, um einer Überwachungsanordnung sofort Folge leisten zu können.
In vielen anderen Ländern wird schon länger sämtlicher E-Mail-Verkehr staatlich überwacht.
Wer also vertrauliche Daten per E-Mail schicken muss, sollte darüber nachdenken, auch die E-Mails selbst zu verschlüsseln. Leider werden die dazu vorhandenen Möglichkeiten von E-Mail-Providern und E-Mail-Programmen nur unzureichend unterstützt, weswegen ein breiter Gebrauch von E-Mail-Verschlüsselung noch nicht gegeben ist.
Selbst verschlüsselte E-Mails sind aber noch nicht 100%ig sicher, da z.B. Empfänger, Absender und Betreffzeile nicht verschlüsselt werden können. Trotzdem ist es besser als gar keine Verschlüsselung, daher kann ich jedem nur empfehlen, sich mit dem Thema E-Mail-Verschlüsselung zu befassen.

Warum HTML-Mails böse sind

E-Mails bestehen eigentlich nur aus reinem Text („Plain Text“).
Jedoch gibt es die Möglichkeit, E-Mails im HTML-Format zu schreiben, das ist die Technologie, die für die Darstellung von Websites verwendet wird. Dadurch ist es möglich, E-Mails wie in einem Textverarbeitungsprogramm zu formatieren, also Schriftarten, Farben und Textauszeichnungen zu verwenden.
Das bringt aber folgende Probleme mit sich:

Das absurde an HTML-Mails ist, dass sie meistens nur sehr leichte Formatierungen enthalten, die in einer normalen E-Mail, die zur Nachrichtenübermittlung gedacht ist, einfach unnötig sind. Verschickt man dagegen E-Mails als reinen Text, wählt das Mailprogramm des Empfängers die Anzeigeart, und diese ist an die Vorlieben des Empfängers anpassbar.
Müssen unbedingt gewisse Formatierungen verwendet werden, empfiehlt es sich eher, z.B. eine PDF-Datei zu erstellen und diese per Anhang mitzuschicken.
Übrigens lässt sich meistens dort, wo „reiner Text“ eingestellt werden kann, auch die Standardcodierung einstellen: das sollte im Idealfall UTF-8 sein, da dort auch Umlaute etc. enthalten sind.

Beispielhafte Einrichtung eines E-Mail-Programms

Ich führe die Einrichtung hier mithilfe von Google Mail und dem Apple-Mailprogramm durch. Mit anderen Providern und Mailprogrammen läuft das aber ähnlich ab.

Bei der Registrierung bei Google Mail sollte man darauf achten, sich auf der amerikanischen Google-Seite anzumelden. In Deutschland findet nämlich der Begriff „GMail“ bei Google keine Verwendung, E-Mail-Adressen von Google enden hierzulande immer auf @googlemail.com. Bei einer Registrierung auf der amerikanischen Website bekommt man dagegen eine E-Mail-Adresse @gmail.com, was doch um einiges kürzer und prägnanter ist. @googlemail.com funktioniert übrigens trotzdem, außerdem kann hinterher der Standort und die Sprache umgestellt werden.
Update: Offensichtlich bringt es nichts, einfach auf die amerikanische Seite zu gehen, um eine E-Mail-Adresse @gmail.com zu bekommen. Jedoch kann man mit jedem Google-Mail-Account auch E-Mails empfangen, die an eine Adresse @gmail.com geschrieben wurden. Lediglich beim Senden steht immer @googlemail.com in der Absenderadresse.
Also: Ruhig auf der deutschen Google-Seite einen Account registrieren. Empfangen werden auch E-Mails, die an die kurze Version der Adresse geschrieben wurden.

Nach der Registrierung sollten einige Einstellungen bei Google Mail getroffen werden:

In den allgemeinen Einstellungen ganz unten wählen wir Unicode-Codierung für ausgehende Nachrichten. Das verhindert, dass Umlaute und andere Sonderzeichen beim Empfänger nicht ankommen.

gmail_utf8_ssl

Außerdem ist es sinnvoll, Google Mail dazu zu bringen, grundsätzlich eine SSL-gesicherte Verbindung zu verwenden („Immer https verwenden“).

Weiter geht es dann in den Kontoeinstellungen:gmail_adressen1

Oft hat man mehrere E-Mail-Adressen, die alle bei einem Konto ankommen – z.B. wenn man eine eigene Domain hat. Wenn man von dort nun Weiterleitungen auf seinen Haupt-Account eingerichtet hat, kommen die Mails zwar an – Google weigert sich aber, von der Adresse aus E-Mails zu versenden. Dieses Problem löst man mit der Funktion „Weitere E-Mail-Adresse hinzufügen“. Nach einer Bestätigungsmail taucht die E-Mail-Adresse im „E-Mail senden“-Dialog auf. Eine so hinzugefügte Adresse kann auch als Standard-Adresse festgelegt werden.

Direkt darunter gibt es die Funktion „Anderes E-Mail-Konto hinzufügen“ – eine der stärksten Funktionen von GMail. 

Wenn man – wie ich – über die Jahre diverse E-Mail-Adressen bei verschiedenen Providern angesammelt hat, ist es natürlich, wie oben erwähnt, die einfachste Möglichkeit, dort einzustellen, dass die E-Mails an die Hauptadresse weitergeleitet werden sollen. Jedoch ist das nicht bei allen Anbietern möglich. Wird jedoch ein POP3-Abruf angeboten, was inzwischen glücklicherweise fast überall üblich ist, gibt es doch einen Weg: Man kann Google Mail als Mailprogramm verwenden, das dann automatisch per POP3 die „fremden“ E-Mails abholt und ebenfalls im Google-Mail-Posteingang anzeigt. Auf diese Weise kann man z.B. auch einen Windows-Live-Hotmail-Account per IMAP unter Google Mail weiterbenutzen.

Achja – wir müssen Google Mail noch dazu veranlassen, E-Mails per IMAP bereitzustellen. Unter „Weiterleitung und POP/IMAP“ in den Einstellungen treffen wir zwei Einstellungen:

gmail_imap

Zuerst deaktivieren wir den POP-Download (im Screenshot ist das schon passiert), da wir das ja nicht mehr benötigen. Damit nicht aus Versehen per POP alle E-Mails von Google Mail gelöscht werden, ist das sinnvoll.

Dann muss natürlich noch der IMAP-Zugriff aktiviert werden. Dadurch verbleiben grundsätzlich alle E-Mails auf dem Google-Mail-Server und werden nicht – wie bei POP – heruntergeladen und dann gelöscht. Das hat den Vorteil, dass die E-Mails sicherer gespeichert sind und man auch von verschiedenen Computern darauf zugreifen kann. Außerdem bietet IMAP die Möglichkeit, E-Mails in Ordnern zu organisieren. Diese Ordnerstruktur mit allen E-Mails ist dann immer überall synchron, auf dem privaten PC, auf dem Computer im Büro, auf dem Handy oder Smartphone und auch auf einem fremden PC, wenn wir per Internetbrowser auf die E-Mails zugreifen wollen. 

Google bietet direkt bei der Option, IMAP zu aktivieren, auch einen Link „Konfigurationsanweisungen“, wo genau erklärt ist, wie man Google Mail in verschiedenen Mail-Programmen einrichtet.

Ich werde hier exemplarisch zeigen, auf welche Einstellungen in Apple Mail geachtet werden muss, die Einstellmöglichkeiten sehen aber in MS Outlook oder Mozilla Thunderbird ähnlich aus.

Der erste Fallstrick taucht in machen Mailprogrammen schon beim Aufruf des Accounteinrichtungsassistenten auf, sobald man eine Google-Adresse angibt:

mail_automatisch

Das Häkchen bei „Account automatisch einrichten“ wird standardmäßig nämlich gesetzt. Normalerweise versucht das Mailprogramm dann aber, die Verbindung per POP herzustellen, wir wollen ja aber IMAP verwenden. Daher sollte man das Häkchen entfernen und die IMAP-Serverdaten von Hand eingeben.

Einige Dinge sind dann noch zu beachten: 

mail_ssl

Sowohl beim Eingangs- als auch beim Ausgangsserver sollte SSL verwendet werden, um eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Mailprogramm und Mailserver zu erzwingen.

Ebenfalls aktiviert werden sollte der „IDLE-Befehl“, dadurch kommen neue E-Mails sofort an, und nicht erst, wenn das Mailprogramm beim Server „nachfragt“. 

Eine weitere Sache sollte noch in jedem Mailprogramm eingestellt werden: 

mail_plaintext1

Der „reine Text“ oder auch „plain text“ als Format für neue E-Mails. Ansonsten werden meist standardmäßig HTML-E-Mails („Formatierter Text“) versendet, und ich habe ja weiter oben schon ausgeführt, warum das nicht gut ist.

mail_plaintext2

Auch sollte das Mailprogramm daran gehindert werden, beim Antworten das gleiche Format wie in der Original-E-Mail zu verwenden. Ist das Häkchen deaktiviert, wird immer als reiner Text geantwortet und man versendet nicht aus Versehen HTML-Mails.

Noch ein Wort zu IMAP-Ordnern: Standardmäßig werden die IMAP-Ordner „Gesendet“, „Entwürfe“, „Spam“ etc. extra aufgelistet. Um diese als Unterordner der entsprechenden Standardordner des Mailprogramms zu verwenden, muss man eben dies noch einstellen: In Apple Mail geht man dazu in einen dieser Ordner (z.B. den Ordner „Drafts“) und dann im Menü unter „Postfach“ auf „Dieses Postfach verwenden für“ – „Entwürfe“. Natürlich sollte das Mailprogramm so eingestellt sein, dass es auch Entwürfe, Mails im Papierkorb etc. auf dem Server sichert, um seine Mails überall per IMAP synchron zu halten.

So wie hier beschrieben kann der Account nun bei beliebig vielen Mailprogrammen eingerichtet werden, und überall werden die Mails gleich aussehen und zur gleichen Zeit auftauchen. Übrigens entgegen einer weit verbreiteten Meinung auch auf mobilen E-Mail-Programmen, sofern sie den IMAP-IDLE-Befehl unterstützen – Push-Dienste wie Blackberry oder MobileMe benötigt man dann nämlich nicht.

 

Soviel dann vorerst zu meinem kleinen E-Mail-HowTo. Anmerkungen, Korrekturen und Kommentare sind natürlich immer gerne gesehen!