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Google Chrome Beta für OS X

Den Google-Browser Chrome gibt es jetzt auch in einer offiziellen Betaversion für Mac OS X. Und das ist ziemlich cool, […]

chrome-logoDen Google-Browser Chrome gibt es jetzt auch in einer offiziellen Betaversion für Mac OS X. Und das ist ziemlich cool, muss ich sagen.

Ich nutze ja seit ich einen Mac habe Safari. Der Apple-Browser passt gut zum System und ist schnell. Zumindest schneller als Firefox und Opera, die beide gut 10-20 Sekunden zum Starten brauchen und auch beim Surfen gerne etwas länger verweilen. Gegen Opera spricht zudem das unpassende Design, das so gar nicht zu OS X passen will.

Chrome nutzt wie auch Safari die Webkit-Engine und stellt Websites daher standardkonform dar – beim Acid-3-Test bekommen beide 100 von 100 Punkten, wie auch Opera. Firefox schafft es nur auf 93 Punkte, vom IE fange ich gar nicht erst an. Der aktuelle IE8 kommt auf 24 Punkte, die erste Vorversion von IE9 schafft im Acid-3-Test 32 Punkte (der schreckliche, aber immer noch sehr verbreitete IE6 schafft übrigens grade mal 1 von 100 Punkten).
Auch die Javascript-Geschwindigkeit ist in den gleichen Regionen wie Safari. Einen Vorteil hat Chrome zusätzlich: jeder Tab läuft in einem eigenen Prozess, stürzt also einer ab, sind die anderen davon unbehelligt. Das soll bei Safari 4 unter Snow Leopard zwar angeblich auch so sein, wenn da etwas hängt, hängt aber trotzdem immer gleich der ganze Browser. Und das kommt leider recht häufig vor.

chrome-menubar
Schön ist auch, dass Chrome auf den OS-X-Schlüsselbund zugreift, man muss also nicht alle gespeicherten Passwörter neu eingeben – die meisten werden erkannt und automatisch genutzt.
Teilweise merkt man schon noch, dass es erst eine Beta-Version ist: die Schließen-Buttons der Tabs sind noch auf der falschen Seite, die Tabs lassen sich noch nicht – wie in der Windows-Version – festpinnen und die Symbolleiste lässt sich nicht anpassen. Auch das Design der Lesezeichenleiste gefällt mir nicht so, die blauen Ordnersymbole müssten nicht sein. Als Startseite bietet Chrome eine visuelle Übersicht über oft genutzte Seiten an, wie Safari mit seinen Top Sites.
Super finde ich, dass die Tabs oben sind, wie es bei der Safari-4-Beta auch eine zeitlang war. Ich verstehe nur nicht, warum darüber noch einige Pixel verschenkt werden, sie dürften ruhig ganz oben sitzen. Schön auch, dass die Statusleiste nur eingeblendet wird, wenn sie was zum Anzeigen hat, das stört mich bei Safari schon immer.

chrome-statusleiste
Ansonsten fehlen noch ein paar erweiterte Features, unter anderem die Möglichkeit von Such-Codes, wie es bei Safari Glims bereitstellt, und natürlich ein Werbeblocker. Da es inzwischen jedoch auch eine Add-on-Schnittstelle für Chrome gibt, wird man darauf nicht mehr lange warten müssen.

Achja, Chrome hat noch immer einen schlechten Ruf wegen seiner engen Bindung and Google. Dazu:
Welche Daten sendet Google Chrome? – ist gar nichts schlimmes, außerdem lässt sich fast alles deaktivieren.
Außerdem hat SPON erst gestern einen ausführlichen Beitrag verfasst, in dem erklärt wird, wie man diverse Datensammeldienste von Google zu deaktivieren kann: Wie Sie sich vor Google verstecken – das ist nämlich unabhängig vom Browser.
Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er von Google hält. Ich sehe es vor allem als das innovativste IT-Unternehmen unserer Zeit (ja, noch vor Apple) – schließlich haut es ja einen Knaller nach dem anderen raus. Dank Google Mail muss sich niemand mehr mit miesen Webmail-Anbietern rumschlagen. Dank Kalender und Adressbuch muss ich mein iPhone zum synchronisieren nicht mehr per USB anschließen. Dank Google Maps finden wir nicht nur den Weg nach überall, sondern auch das nächste Café. Dank Text&Tabellen bzw. neuerdings Google Wave können wir gemeinsam gleichzeitig an Dokumenten arbeiten. Und dann gibt es natürlich noch Google Reader, News, YouTube, Analytics, AdSense und all die anderen innovativen Google-Dienste. Die meisten davon nutze ich, und bin sehr zufrieden damit. Übrigens stellt Google mit Dashboard gerade für Leute wie mich eine schöne Übersicht zur Verfügung, auf der jeder sich ansehen kann, welche personenbezogenen Daten Google von einem hat. Natürlich muss letztlich jeder selbst wissen, wem er traut.

Fazit: sieht alles sehr vielversprechend aus, insbesondere die ruckelfreie Bedienung im Gegensatz zu Safari gefällt. Einige Kleinigkeiten halten mich zur Zeit noch von der dauerhaften Benutzung ab, aber bei der Finalversion könnte gut sein, dass ich komplett von Safari auf Chrome umsteige.

Link: http://www.google.com/chrome